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Nutzungsgebühren Jordan: „Ein Haus der Begegnung“

Eine Gruppe Ortsbügermeister möchte gestaffelte Gebühren für die Nutzung von Dorfgemeinschaftshäusern durchsetzen.

Von Cornelia Ahlfeld 06.12.2016, 02:00

Gardelegen/Lindstedt l Wer künftig im Lindstedter Dorfgemeinschaftshaus privat feiern möchte, muss für die Nutzung des schmucken Hauses mit einer Fläche von fast 300 Quadratmetern 150 Euro Miete zahlen. Vorausgesetzt, die kommunalpolitischen Gremien einschließlich des Stadtrates folgen dem Vorschlag, den eine Gruppe von Ortsbürgermeistern schriftlich der Verwaltung vorgelegt haben.

Ziel ist es, Nutzungsgebühren für die Dorfgemeinschaftshäuser festzulegen, um damit den hohen jährlichen Zuschuss von etwa 150 000 Euro für die Dorfgemeinschaftshäuser, Kegelbahnen oder Säle zu reduzieren.

Bis dato gelten für jedes Haus unterschiedliche Regeln, was die Nutzung und die Höhe der Mieten betrifft. Ebenso ist die Ausstattung und der Zustand der Häuser völlig unterschiedlich. Ein Vergleich ist schwierig. Dennoch wollen Verwaltung und Stadtrat das Thema angehen.

Unterdessen haben einige Ortsbürgermeister zu dieser Thematik ein Arbeitspapier verfasst. Grundsätzlich sind sie für eine Staffelung der Gebühren. Demnach sollen Dorfgemeinschaftshäuser mit bis zu 100 Quadratmetern Fläche 75 Euro kosten, bis zu 200 Quadratmeter 100 Euro und bis zu 300 Quadratmeter 150 Euro. Für die Nutzung von Dorfgemeinschaftshäusern mit einer Fläche von mehr als 300 Quadratmetern sollen 250 Euro Miete fällig werden. Sollten die Häuser für Trauerfeiern gemietet werden, soll laut dem Arbeitspapier eine einheitliche Nutzungsgebühr von 30 Euro kassiert werden.

Die Ortsbürgermeister haben auch gleich Vorschläge unterbreitet, welche Gruppen die Dorfgemeinschaftshäuser kostenfrei nutzen können. Dazu gehören unter anderem Vereine, die Volkssolidarität, Interessengemeinschaften, Jagdgenossenschaften, Ortschaftsräte, Feuerwehren, Kinder- und Jugendgruppen. Eine freie Nutzung soll es zudem für Veranstaltungen im Rahmen der Brauchtumspflege geben.

Die Fachausschüsse und der Stadtrat werden sich Anfang des nächsten Jahres mit der Thematik befassen.

Der städtische Finanzausschuss war in seiner jüngsten Sitzung in Lindstedt. Besichtigt wurden dort das Dorfgemeinschaftshaus, die sanierungsbedürftige Turnhalle und das Gebäude der ehemaligen Schule. Dort befinden sich jetzt zwei Horträume für 30 Kinder, die Kirchengemeinde hat dort ihren Gemeinderaum. Neu eingerichtet wurde die Lindstedter Gemeindebibliothek und das Büro des Ortsbürgermeisters – mit einer Besonderheit an der Wand: ein Bild mit einer schönen Ansicht von Wollenhagen, gestiftet vom Rat des Kreises zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde Lindstedt.

Im Gebäude gebe es jetzt noch einen freien Raum, für den ein Antrag der Lindstedter Volkssolidaritätsortsgruppe vorliegt. „Die alte Schule ist jetzt ein Haus der Begegnung“, konstatierte Ortsbürgermeister Siegfried Jordan.