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Offenes Gerätehaus Mit Schere, Spreizer und Grillwurst

Zum ersten Mal hat die Feuerwehr Wiepke, zu der auch die Löschgruppe Zichtau gehört, dort einen Tag der offenen Tür veranstaltet.

Von Cornelia Kaiser 23.10.2017, 12:00

Zichtau | „Man soll uns nicht vorwerfen können, wir hätten nichts angeboten“: Mit diesen Worten beschreibt Wiepkes Wehrleiter Uwe Schlonsak die Intention, bei der Zichtauer Löschgruppe, die seit drei Jahren mit zu Wiepke gehört, einen Tag der offenen Tür zu organisieren. Die Veranstaltung, die da am gestrigen Sonntag stattfindet, dient in erster Linie dazu, die Bevölkerung für die Arbeit der Feuerwehr zu interessieren – und vielleicht den einen oder die andere zur Mitwirkung zu animieren. Denn Zichtau hat ein Problem: es gibt dort nur noch acht aktive Brandschützer. Zum Vergleich: In Wiepke sind es 27.

Und nicht nur die sind mit ihrem modernen Löschfahrzeug am Gerätehaus vorgefahren und haben alles für eine Schauvorführung mit Schere und Spreizer vorbereitet. Auch eine Abordnung der Kalben-ser Feuerwehr unter Regie von Vize-Wehrleiter Ralf Blumreiter ist erschienen und hat ihre Drehleiter, die auf einen Lkw vom Typ W 50 montiert ist, ausgefahren. Schließlich gibt es zwischen den Milde-Städtern, den Zichtauern und den Wiepkern eine gute Zusammenarbeit. Allein in den vergangenen Monaten haben die Wehren gemeinsam mit Estedt vier Einsätze auf der Bundesstraße 71 absolviert, so auch bei dem schweren Verkehrsunfall am Einheitsfeiertag.

Damit die Zusammenarbeit auch weiterhin gut klappt, gibt es demnächst sogar eine gemeinsame Ganztagsausbildung, verrät Uwe Schlonsak.

Während er spricht, weht vom nahen Grill ein verführerischer Duft herüber, dem sich auch Mischlingshund Toffee nicht entziehen kann. Er gehört zu Philip Rusche, dem Repräsentanten des Zichtauer Gutsbesitzers Hasso von Blücher. Rusche ist ebenso zum Tag der offenen Tür erschienen wie Ortsbürgermeisterin Astrid Läsecke und einige Ortschaftsratsmitglieder. Die Dorfbevölkerung indes reagiert verhalten auf die Veranstaltung. „Alle Haushalte haben eine Einladung per Wurfsendung erhalten“, verrät Kamerad Marco Schulze, der bei der Vorbereitung fleißig mit angepackt hat und dem die Enttäuschung über die mangelnde Resonanz anzumerken ist. Der Papageienkuchen mit der Aufschrift „Löschgruppe Zichtau“, für den er die Idee hatte, die dann schließlich von Partnerin Claudia Abel umgesetzt worden ist, der findet dennoch reißenden Absatz, zumal auch Mitglieder der Kinder- und der Jugendwehr Wiepke unter Leitung von Jugendwart Horst Witt erschienen sind und sich bei so einer süßen Versuchung nicht zweimal bitten lassen.