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Polizei Die Folgen des Großbrandes in Gardelegen

Dachstuhl und Obergeschoss eines historischen Gebäudes am Kiefernweg in Gardelegen wurden Opfer eines Großbrandes.

Von Doreen Schulze 07.02.2019, 18:17

Gardelegen l Von der historischen Wassermühle in Gardelegen, bekannt als Wiebecker Mühle, ist nur noch eine Ruine übrig geblieben. In der Nacht zum Donnerstag stand das rund 300 Jahre alte, zweigeschossige Backsteingebäude mit Fachwerkausführungen, das zu einem Wohnhaus umgebaut worden war, in Flammen. Um 3.25 Uhr wurden die Einsatzkräfte über den Brand im Kiefernweg informiert. Bei Eintreffen der Polizeibeamten stand der Dachstuhl und Teile des Obergeschosses, insbesondere in Richtung Straße, in Vollbrand, teilte das Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel gestern mit.

„Unsere Tochter hat uns heute gegen halb vier geweckt. Sie kam ins Schlafzimmer gelaufen und rief ‚Mama, Papa, es brennt‘. Mein Mann rief dann die 110 an“, schilderte Nicole Zimmermann, die im Nachbarhaus der Wiebecker Mühle lebt. Sie berichtete weiter, die Tochter habe zuvor einen Knall gehört. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie schon das Feuer. „An Schlaf war danach natürlich nicht mehr zu denken.“

Im Einsatz waren in der Nacht 41 Kameraden der Feuerwehren Gardelegen, Jävenitz und Kloster Neuendorf vor Ort. Um 5.30 Uhr wurde das Feuer als gelöscht gemeldet, Restlöscharbeiten ausgenommen. Personen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. Der Bewohner des Gebäudes war nicht zu Hause. Er war zu dieser Zeit auf Arbeit im Schichtdienst. Die Nachbarhäuser, darunter auch eine Werkstatt der Lebenshilfe, blieben unbeschädigt.

Gestern Vormittag waren Feuerwehrkameraden noch einmal am Einsatzort. „Das machen wir nach einem Brand in einem Fachwerkhaus routinemäßig“, erklärte Einsatzleiter Mirko Breitkreutz. Sie suchten nach weiteren Glutnestern und gaben Wasser auf qualmende Balken.

Insgesamt werde von einem Schaden im unteren sechsstelligen Bereich ausgegangen, wobei die Schadenssumme noch nicht genau beziffert werden kann, wie die Polizei informierte. Der Dachstuhl ist insgesamt schwer beschädigt und teilweise eingestürzt, gleiches trifft für das Obergeschoss an der Straßenseite zu. Weil das Gebäude weiterhin teilweise einsturzgefährdet ist, musste der vorbeiführende Kiefernweg gesperrt werden. Das Ordnungsamt der Stadt Gardelegen wurde einbezogen. „Eine Straßensperrung, mindestens halbseitig, wird so lange aufrechterhalten, bis eine Gefährdung des vorbeifließenden Verkehrs ausgeschlossen werden kann“, so die Polizei.

Der Brandort ist polizeilich beschlagnahmt worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die kriminaltechnischen Untersuchungen werden entsprechend der Zutrittsmöglichkeiten erfolgen und können sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Die Ermittlungen dauern an und gehen bislang in alle Richtungen.

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zur Brandaufklärung geben können, sich im Revierkommissariat Gardelegen unter 03907/72 40 zu melden. Im Interesse der Polizei ist es auch, zu erfahren, wann und wo genau der erste Feuerschein, möglicherweise auch nur wahrgenommen als Lichtschein im Gebäude, gesehen worden ist.