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Aufräumarbeiten gestartet Rand des Kurparkes in Kalbe bald wieder zugänglich

Viele Monate war er wegen umstürzender Bäume komplett gesperrt. Jetzt haben im Randbereich des Kurparks Kalbe Aufräumarbeiten begonnen. Wege sollen nutzbar werden.

Von Malte Schmidt 28.07.2021, 20:00
Im Kurpark ist schweres Gerät im Einsatz.
Im Kurpark ist schweres Gerät im Einsatz. Foto: Malte Schmidt

Kalbe - Es ist laut am Mittwochmorgen am Rand des Kalbenser Kurparks. Immer wieder fährt der Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma mit einem Radlader vor und zurück. Dabei schiebt er Stämme, Äste und Zweige, die in den zurückliegenden Wochen zu Boden gefallen sind, zu einem Haufen zusammen, den er im Anschluss mit Hilfe eines Teleskopladers aufnimmt, zu einem Anhänger fährt und ablädt. An diesen Anblick müssen sich Kalbenser und Gäste, die den Park bereits seit einigen Monaten nicht mehr betreten dürfen, erst einmal gewöhnen.

Wie bereits Anfang Juli von Bürgermeister Karsten Ruth während einer Einwohnerversammlung angekündigt, sind im Kurpark Aufräumarbeiten begonnen worden. „Wir versuchen, Teilbereiche des Parks jetzt doch mit Sicherungsmaßnahmen soweit zugänglich zu machen, dass der Randbereich ohne Gefährdung für Leib und Leben wieder betreten werden kann“, machte Ruth im Volksstimme-Gespräch deutlich.

Von wurzelgeschädigten Bäumen geht ein großes Gefahrenpotential im Park aus. Das hat auch Heike Tenzer, Fachfrau für Gartendenkmalpflege, während besagter Einwohnerversammlung geschildert. Kalbe sei mit dem Problem von Baumschäden aber kein Einzelfall in Mitteldeutschland. Dies resultiere aus dem Klimawandel, der dafür sorge, dass die Gehölze weniger stressresistent gegenüber Schädlingen seien. Der Kalbenser Kurpark ist vom Eschentriebsterben betroffen, ausgelöst unter anderem vom Pilz Falsches Weißes Stängelbecherchen. Wegen umstürzender Bäume und der daraus resultierenden Lebensgefahr für Besucher musste der Park zuletzt vollständig gesperrt werden. Erste Rodungen sind bereits erfolgt.

Arbeiten am Karpfenteich

Für Bürgermeister Ruth ist die jetzige Maßnahme der nächste Schritt. „Wir konzentrieren uns im ersten Abschnitt auf den Bereich zwischen dem Karpfenteich und dem Weg von der Liebesinsel bis zum Anschluss zum Teufelsweg.“ Dort werden neben Sicherungs- und Fällarbeiten auch Maßnahmen baulicher Art ausgeführt. „Um Wege wieder herzustellen“, schilderte Ruth. Die Gestaltung derselben erfolge jedoch provisorisch. „Wir können und wollen nicht den Konzeptergebnissen für die Erneuerung des Kurparks vorgreifen. Es wird nur eine Begehbarkeit gewährleistet“, blickte der Einheitsgemeindebürgermeister voraus.

Der zweite Abschnitt betrifft in den kommenden Wochen die Strecke vom Karpfenteich in Richtung Wassermühle. Dabei wird auch der Bereich der Wassertretstelle wieder hergestellt. Letztere war im Auftrag des Tourismusvereins saniert worden. „Wir möchten erreichen, dass die Mildepromenade wieder nutzbar ist“, erklärte Ruth. Im Rahmen dieser Arbeiten werden außerdem weitere Bäume aus dem Kurpark entnommen. „Wir greifen den Fällungen, die im Rahmen der Konzeptumsetzung nötig sind, schon jetzt vor. Das Geld dafür wurde lediglich vorgeschossen“, fasste der Bürgermeister zusammen. Dabei handele es sich um mehrere Tausend Euro.

Konzept wird vorbereitet

Die genaue Summe, so Ruth, stehe noch nicht ganz fest, da einige Aufträge noch nicht ausgelöst seien. Wie lange die Arbeiten, die lediglich den Rand des Kalbenser Kurparks betreffen, andauern würden, sei auch noch nicht bekannt. Das hänge vom Wetter ab, wie auch der Chef der ausführenden Firma am Mittwoch im Kurpark bestätigte. „Solange es trocken und befahrbar bleibt und keine großen Windereignisse die Fällmaßnahmen erschweren, denke ich, dass die Arbeiten relativ zügig durchgeführt werden können“, blickte Ruth positiv voraus. Er wies im Gespräch ausdrücklich darauf hin, dass nach der Fertigstellung der Arbeiten der mittlere Bereich des Kurparks mit seinen Hauptachsen gesperrt bleibe.

Schon während der einberufenen Einwohnerversammlung hatte er deutlich gemacht: „Wir müssen den Park räumen.“ Rund 90 Prozent des dominierenden Eschenbestandes seien vom Schädling befallen und müssten entnommen werden. So sei davon auszugehen, dass es eine Zeit lang „einen Park ohne Bäume“ geben wird. Wenn die aktuellen Arbeiten abgeschlossen sind, können Kalbenser und Gäste zumindest den Rand des Kurparks nutzen.