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Reformationsradweg Mit Luthers Wort aufs Tretmobil

Das kleine Ipse hat einmal mehr für große Aufmerksamkeit gesorgt. Dort ist Sonntag der Reformationsradweg eröffnet worden.

Von Cornelia Kaiser 12.03.2018, 17:31

Ipse l „Steht fest und werdet nicht müde. Euer Leben ist Ritterschaft ...“: Dieses Zitat von Martin Luther, es ziert seit Sonntag eine Stele vor der Ipser Kirche. Sie ist, genau wie das Gotteshaus selbst, Teil des Reformationsradweges, der dort mit einem Läutegottesdienst eingeweiht worden ist. Und viele Besucher, längst nicht nur aus dem Dorf selbst, haben diesem feierlichen Akt, der auch medial sehr stark begleitet worden ist, beigewohnt.

Initiiert hat ihn der Verein Ipse excitare, der sich für den Erhalt der Kirche und des gesellschaftlichen Lebens im Dorf engagiert – und der sich erst 2016 gegründet hat. Seither ist bereits viel passiert in dem kleinen Ort bei Gardelegen. Der Reformationsradweg, er setzt diese beeindruckende Entwicklung fort.

Eigentlich, so hatten es die Vereinsmitglieder um ihren Vorsitzenden Tilo Mottschall geplant, sollte er schon im Jahr des Reformationsjubiläums eröffnet werden. Doch dann ließen die beantragten Fördermittel aus dem Leader-Programm in Höhe von rund 38 000 Euro auf sich warten. Erst im November 2017 kam der positive Bescheid vom Landesverwaltungsamt.

Bislang umfasst besagter Radweg 23 Orte und ihre Kirchen. An jeder davon sollen künftig, quasi als verbindendes Element, eine Stele mit einer Luther-These, möglichst auch eine Sitzbank zum Verweilen und auch eine Lutherrose stehen, wobei die jeweilige Kirchgemeinde dann auch einen finanziellen Eigenanteil zu erbringen hat. An zwei Orten, nämlich in Ipse selbst sowie im rund fünf Kilometer entfernten Weteritz, sind die Stelen gestern bereits ihrer Bestimmung übergeben worden. Bald sollen die nächsten folgen, wie Tilo Mottschall sagt.

Die Idee für besagten Radweg, für den es nun natürlich auch Kartenmaterial in Flyer- und in digitalisierter Form geben soll, die war ihm und seinen Mitstreitern „schon 2016“ gekommen, weil zwar die bekannte Milde-Biese-Aland-Tour an Ipse vorbeiführe, weil es aber keine Hinweise auf dortige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Kirche gebe. Und besagte Hinweise würden auch an anderen Orten fehlen.

Ziel der Initiatoren ist es nun, den Reformationsradweg weiter auszudehnen. Aktuell, so schätzt Tilo Mottschall ein, umfasse er etwa 50 bis 60 Kilometer, wobei noch nicht jede Gemeinde die genaue Streckenführung gemeldet habe. Die Route reiche von Wollenhagen bis Dannefeld, von Ipse bis Engersen. „Aber es gab einst 95 Thesen, also wünschen wir uns auch mindestens 95 Kirchen“, so der Vorsitzende von Ipse excitare.

Das letzte Wort im Vereinsnamen ist lateinisch und bedeutet: Aufwecken. Ipse weckt längst auch andere auf.