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Religionsprojekt Von Höhlenmalerei zum Buchdruck

Für die Gardelegener Grundschüler, die den Religionsunterricht besuchen, gibt es nun den Religionsprojekttag.

Von Elke Weisbach 14.11.2019, 10:00

Gardelegen l Mehr als 100 Mädchen und Jungen besuchen an den drei staatlichen Grundschulen in Gardelegen den Religionsunterricht. Und sie warenzu einem ganz besonderen Projekttag eingeladen, den die Religionslehrerin Anke Borm und die Gemeindepädagogin Hanna Ringo initiiert und organisiert hatten und mit ganz vielen Helfern aus der Kirchengemeinde und auch Eltern, die sich dankenswerterweise mit einbrachten, umsetzten. Auch den drei Schulleitungen gebühre ein Dankeschön, so Borm, da sie es den Schülern ermöglicht hätten, an dem Projekttag teilzunehmen.

Allerdings waren nicht alle Grundschüler an einem Tag vor Ort. Die Mädchen und Jungen der Reutter-Grundschule waren am Dienstag, die der Wander-Grundschule am Donnerstag und die der Goethe-Grundschule am Freitag zu Gast im evangelischen Gemeindezentrum, in der Marienkirche und der katholischen Kirche St. Michael. Das Thema das Projekttages lautete „Von der Entstehung der Sprache bis zum ersten Buch“ – und das wurde den Kindern an verschiedenen Stationen vermittelt.

Sie brachten mit Kohlestiften Höhlenmalereien, die erste Ausdrucksform der Menschen, zu Papier, lernten die verschiedenen Arten von Papier kennen und versuchten, in Hieroglyphen ihren Namen zu schreiben. Sie erfuhren von der genialen Erfindung Johannes von Gutenbergs. Durch seine Druckmaschine mit beweglichen Lettern konnten nämlich Bücher schnell vervielfältigt werden und waren nicht mehr so teuer. Dadurch waren sie und das Wissen in ihnen fortan mehr Leuten zugänglich.

Zudem konnten sich die Kinder Namensanhänger basteln und eine Runde mit einer Kutsche drehen, die von den Ponys von Christina Dietmann gezogen wurde. Denn so wurde die Post zu früherer Zeit ausgeliefert.

In der Marienkirche lernten die Kinder zudem die Sprache der Bilder kennen, denn sie erzählen Geschichten, erklärte ihnen Küster Hans-Otto Bohlecke. Und die konnten auch die Menschen verstehen, die nicht lesen und schreiben konnten, was in früherer Zeit nur die Gelehrten vermochten. Die Kinder waren begeistert bei der Sache, worüber sich Bohlecke sehr freute. „Es hat viel Spaß gemacht.“ Zum Abschluss trafen sich alle gemeinsam in der katholischen Kirche St. Michael, wo ihnen Horst Dietmann, Pfarrer im Ruhestand, die Geschichte von der „Konferenz der Tiere“ vorlas, die von Kantorin Monika Wrobel musikalisch untermalt wurde.

Die beiden Organisatorinnen und das Helferteam schätzten diesen ersten Religionsprojekttag, der vom Kirchenkreis Salzwedel finanziell unterstützt wurde, als gelungen ein. Und er soll keine Eintagsfliege bleiben, sondern zur Tradition werden. Dafür werden sie sich einsetzen.