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Sanierung Modernes Wohnen in der Platte

Die Komplettsanierung eines Plattenbauwohnblocks in Gardelegen wird im nächsten Jahr fortgesetzt. 1,7 Millionen Euro werden dort investiert.

Von Cornelia Ahlfeld 23.12.2016, 02:00

Gardelegen l Seit Dienstag können die Mieter des Wohnblocks Straße der Freundschaft 10-12 die neuen Aufzüge nutzen. Damit ist dieser Block der erste Block im Wohngebiet Schlüsselkorb, der mit Fahrstühlen ausgestattet ist. Und er wird vermutlich auch der einzige Block bleiben, denn der komplette Umbau dieses Wohnblocks erfolgt im Rahmen eines Landes-Pilotprojektes mit dem Titel „Demografische Sanierung – Straße der Freundschaft 10-12 in Gardelegen“. Der gesamte Block wird saniert, und das unter altersgerechten Aspekten. Ein Schwerpunkt dabei ist der Einbau der Fahrstühle. Die Arbeiten haben im Herbst begonnen. Allein in diesem Jahr wurden schon eine Million Euro verbaut. 800 000 Euro Fördergeld hat die Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) als Bauherr vom Land für diesen Bauabschnitt erhalten.

Im nächsten Jahr werden die Arbeiten fortgesetzt. 1,7 Millionen Euro stehen dafür im Investitionsprogramm für 2017, informierte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze vor Pressevertretern.

Nach einer Weihnachtspause soll es in der zweiten Kalenderwoche losgehen. Dann werden die Balkone auf der Rückseite des Wohnblocks abgerissen. Es folgen Fassaden- und Dämmungsarbeiten sowie die Erneuerung der Fenster. Zudem werden die Wohnungen im Aufgang 10 saniert. „Es wird alles neu gemacht, neue Heizung, neue Elektroanlagen, neue Bäder“, zählte Oelze auf.

Geändert werden auch die Wohnungszuschnitte. Die unteren beiden Etagen bleiben in ihrer Größe so, wie sie jetzt sind. In der dritten, vierten und fünften Etage werden aus vier Wohnungen drei gemacht. Jede Wohnung hat dann eine Wohnfläche von 55 Quadratmetern. In der sechsten Etage werden aus vier Wohnungen zwei gemacht mit dann 70 bis 75 Quadratmetern Wohnfläche. Das hat zur Folge, dass auch die Kellerräume größer werden, da künftig weniger Mieter im Wohnblock leben.

Im nächsten Jahr sollen die Wohnungen im Eingang 10 fertig sein. Mieter wohnen dort zurzeit nicht mehr. 2018 werden dann die Wohnungen im Eingang 11 und 12 saniert.

Im August 2014 hatte Wolfgang Oelze die Planungen für dieses Landes-Pilotprojekt erstmals in den Fachausschüssen des Gardeleger Stadtrates vorgestellt. Insgesamt hat es eine lange Vorbereitungszeit für dieses Großvorhaben gegeben.

Die Wohnungen wurden bei Auszügen seitdem nicht mehr neu vermietet. Während des Anbaus der Fahrstühle mussten die verbliebenen Mieter für jeweils eine Woche pro Aufgang ausziehen – zu Familienangehörigen, Bekannten oder in eine Pension. Nicht nur baulich eine Herausforderung, sondern auch in logistischer und organisatorischer Hinsicht. Derzeit hat der Block noch 72 Wohneinheiten, die aufgrund der Änderung der Wohnungszuschnitte um etliche Wohnungen reduziert werden.

„Wenn alles fertig ist, wird nichts mehr an den 34 Jahre alten WBS-70-Block erinnern“, hatte Wolfgang Oelze vor kurzem bei einem Vor-Ort-Termin mit der Gardeleger Volksstimme versichert.