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Schädlingsbefall 70 bis 100 Bäume im Kurpark fallen

Das Erscheinungsbild des Kalbenser Kurparkes wird sich in den kommenden Wochen massiv verändern: wegen Schädlingsbefalls.

Von Cornelia Kaiser 22.03.2019, 00:01

Kalbe l Beim ersten Blick fällt es nicht sofort auf. Wer sich den Baumbestand im Kalbenser Kurpark jedoch einmal genauer anschaut, der sieht, wie massiv viele Bäume geschädigt sind. Sie werden absterben.

Verursacher ist der Bunte Eschenbastkäfer. „Wegen der extremen Trockenheit des zurückliegenden Jahres, des milden und trockenen Winters ist es zu einem Schädlingsbefall von erschreckendem Ausmaß gekommen“, informierte am Donnerstagnachmittag Jörg Kraberg vom Ordungsamt bei einem Ortstermin. Dazu hatten er und Vize-Bürgermeisterin Ingrid Bösener auch Mitglieder des Ortschafts- und des Stadtrates eingeladen. Letzterer muss schließlich zügig Mittel freigeben. Denn der Käfer fliege von März bis Mai aus und schädige weitere Bäume mit seinen Larven. Es müsse also schnell gehandelt werden, so Jörg Kraberg.

Anfang der Woche hatte sich der Verwaltungsfachmann, in dessen Zuständigkeit der städtische Baumbestand gehört, im Kurpark umgesehen und den Massenbefall mit dem Schädling festgestellt. Daraufhin hatte er umgehend die Vize-Stadtchefin und auch Ortsbürgermeister Heiko Gabriel informiert. Nicht nur sie zeigten sich erschrocken vom Ausmaß, sondern auch die Ratsmitglieder, die nun an der Ortsbegehung teilnahmen. Es gab keine Diskussion zu den geforderten Sofortmaßnahmen. Sie werden nach ersten Schätzungen mindestens einen unteren fünfstelligen Betrag erfordern. „Das Geld steht dann eben für andere Sachen nicht zur Verfügung“, so Ingrid Bösener. Sie ist auch Kämmerin und kann angesichts der finanziellen Erfordernisse, mit denen die Kommune ständig konfrontiert wird, nur noch den Kopf schütteln.

„Aber wenn wir jetzt warten, bis der Käfer ausfliegt, haben wir nichts gekonnt“, unterstrich Jörg Kraberg, der bereits Kontakt mit einer Fachfirma aufgenommen hat und der „bis auf die europäische Ebene“ prüft, ob und welche Fördertöpfe für solche Maßnahmen angezapft werden könnten.

Zu prüfen ist auch, inwieweit der Eigentümer der angrenzenden Kreuztannen mit eingebunden werden kann. Dieser Parkbereich war vor Jahren von der Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH an Privat verkauft worden.

Laut Kraberg gibt es auch im Park an der Median-Klinik, im Stadtpark und im Kummert´schen Park einen Schädlingsbefall, aber nicht so massiv wie im Kurpark.