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Schielke-Lesung Einer, dem immer etwas einfällt

Wilfried Schielke, der reimende Doktor aus Klötze, hat kürzlich die Mitglieder der Ortsgruppe der Volkssolidarität in Engersen unterhalten.

Von Cornelia Kaiser 13.08.2017, 10:45

Engersen. Nein, er hat es nicht sein ganzes Leben lang getan, sondern hat erst zu seinem 25-jährigen Abitur-Jubiläum mit dem Schreiben von Gedichten begonnen. Heute ist Wilfried Schielke, der auch als reimender Doktor aus Klötze bekannt ist, 77 Jahre alt. Wie viele in Versen gegossene Texte er inzwischen verfasst hat, das vermag er selbst kaum zu sagen. „Es dürften mehr als 400 sein“, meint er am Rande einer Veranstaltung im Engersener Dorfgemeinschaftshaus.

Dorthin ist er am Donnerstagnachmittag gekommen, um die Mitglieder der Ortsgruppe der Volkssolidarität zu unterhalten. „Früher“, so sagt deren Vorsitzende Elisabeth Haberland, „hat es ja häufiger Buchlesungen bei uns gegeben.“ Aber es werde immer schwieriger, Autoren zu gewinnen. Umso zufriedener ist sie, dass es gelungen ist, Wilfried Schielke nach Engersen zu holen. Der musste auch gar nicht lange gebettelt werden. Schließlich hat er verwandtschaftliche Beziehungen in den Ort, in dem er selbst mal einige Jahre gelebt hat, bevor ihm und seiner Frau Ute in Klötze eine gute Stelle und eine gute Wohnung angeboten worden waren.

Während Schielke selbst ein gebürtiger Kalbenser ist, stammt seine Frau direkt aus Engersen. Und ihr Mann erinnert sich auch noch gut daran, wie der Schwiegervater, selbst als er nicht mehr in dem Dorf gewohnt habe, immer darauf bestanden habe, nach Engersen zum Seniorentreff zu fahren – auch wenn es dem Rest der Familie mal terminlich nicht ins Konzept gepasst habe.

Nicht nur mit dieser Anekdote erheitert der pensionierte Mediziner nun seine Zuhörer, sondern auch und vor allem mit vielen seiner Gedichte. Die sind mittlerweile in drei kleinen Büchlein zusammengefasst. Ein viertes Büchlein ist in Arbeit. „Mir fällt auch noch immer etwas ein“, so Wilfried Schielke augenzwinkernd. Er reimt aber nicht nur über lustige Alltagsbegebenheiten, sondern schreibt auch durchaus gesellschaftskritische Gedichte. „Meine Mutter“, sagt er, „hat auch schon gern gereimt.“