1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Süßeste Versuchung der Welt

Schokolade Süßeste Versuchung der Welt

Das Thema Schokolade war am Mittwochnachmittag bei den Mitgliedern der Seethener Volkssolidaritätsortsgruppe das Thema.

Von Malte Schmidt 22.09.2017, 03:00

Seethen l Geschichten rund um die Wirkung von Schokolade gibt es viele: Sie soll glücklich machen, aphrodisierend wirken, Leistung und Durchblutung steigern und sogar süchtig machen. Tatsächlich finden Wissenschaftler immer wieder Hinweise darauf, dass Schokolade, beziehungsweise der in ihr enthaltene Kakao, zahlreiche wirksame Stoffe enthält. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Deutschen laut Marion Zempel, Geschäftsführerin der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) Stendal, im Durchschnitt 11,5 Kilogramm in einem Jahr verdrücken – „der eine weniger, der andere halt mehr“, so Zempel während eines Vortrages, den sie für die Mitglieder der Ortsgruppe Seethen der Volkssolidarität für Mittwoch vorbereitet hatte. Zunächst war jedoch die Kakaobohne im Fokus, aus der bekanntlich Schokolade hergestellt werden kann.

„So ist zum Beispiel die Elfenbeinküste das Land, welches am meisten Kakaobäume anpflanzt“, erzählte Marion Zempel. Sie würden im Jahr rund 1,4 Millionen Tonnen Bohnen ernten. Die Geschichte des Anbaus beginne jedoch in Mittelamerika. „Funde von Gefäßen mit Anhaftungen von Theobromin legen eine Nutzung der Pflanze ab etwa 1000 vor Christus nahe.“ Denn Reste solcher Gefäße wurden in Honduras gefunden.

Die Azteken hätten dagegen ab dem 14. Jahrhundert mit Kakaobohnen gehandelt. So steht auf einer aus dem Jahr 1545 übermittelten Preisliste für Waren, dass eine große Tomate eine Kakaobohne wert war. Ein Hase oder Waldkaninchen war dagegen 100 Bohnen wert. Für 200 Kakaobohnen habe man dagegen einen Truthahn bekommen. „Wie bei jeder Währung wurden auch Kakaobohnen gefälscht“, erklärte Marion Zempel. Man ließ sie zum Beispiel in Wasser aufquellen oder gab den Bohnen künstlich eine aschgraue oder fahlrote Farbe, die Farbe der edelsten Kakaosorten, „die am meisten wert waren“. Das sind nur einige der Informationen, die Marion Zempel den Senioren übermittelte, die sich sichtlich über den Vortrag freuten und im Anschluss noch Schokolade naschen durften.