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Schulneubau Täglicher Gang zum Hort - bei Wind und Wetter

In der Kommunalpolitik wird derzeit diskutiert, ob ein Grundschulneubau für die Stadt Gardelegen sinnvoll ist oder nicht.

10.10.2019, 02:00

Gardelegen l Das Thema Schulneubau als Ersatz für die Gardelegener Reutter- und Goethe-Grundschule wird Gegenstand der Beratung im städtischen Bauausschuss sein, der jetzt im neuen Kinderbetreuungszentrum in Estedt tagt. Zunächst geht es allerdings erst einmal um einen Prüfung „aller demografischer, infrastruktureller, konzeptioneller und finanzieller Bedingungen und Voraussetzungen für die Errichtung eines neuen Grundschulgebäudes“. „Ein Prüfantrag bedeutet nicht automatisch, dass ein sofortiger Neubau einer Grundschule in Auftrag gegeben wird“, betonte Stadtrat Dirk Kuke (fraktionslos). Er hatte die Idee eines Neubaus aufs Tapet gebracht, zunächst nur für die Reutter-Grundschule. Das wurde auf Anregung von Stadtrat Gustav Wienecke (Fraktion SPD, Südliche Altmark, Feuerwehr) um die Goethe-Schule erweitert.

Kuke ging im Volksstimme-Gespräch noch einmal auf seine Intentionen ein. Neben dem hohen Sanierungsbedarf im Gebäude der Reutter-Schule sei auch der Schulweg von der Haltestelle an der Sandstraße zur Schule und wieder zurück problembehaftet, was die Sicherheit der Schüler betrifft. Dazu käme der lange Weg zum Schulhort an der OdF-Straße – täglich bei Wind und Wetter.

Die Schultaschen werden mit einem Transporter zum Hort gefahren. Stichwort Transportkosten, Umwelt- und Klimaschutz, so Kuke. „Wie lange wollen wir diesen Zustand noch erdulden? Neue Gedanken und Ansätze sind oftmals etwas unbequem, aber sie führen auch zu neuen Ideen und neuen Lösungen“, meinte Kuke. Ein weiteres Problem gibt es am Gymnasium, wie bei der ersten Gesprächsrunde mit Klassensprechern aller Gardelegener Schulen zur Einbeziehung in die Kommunalpolitik deutlich geworden sei. Moniert wurde die fehlende Sicherheit für die Fahrschüler beim Überqueren der Straße, der kaputte Parkplatz und fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten bei Ausfallstunden.

Am Tag darauf habe er mit der Schulleitung gesprochen. Es gebe im Gymnasium keine Möglichkeiten, Fahrschüler ordentlich unterzubringen, einen Aufenthaltsraum für Ausfallstunden zur Verfügung zu stellen oder eine Cafeteria einzurichten. Die Schüler würden sich in den Bäcker am Penny-Markt setzen, die größeren Schüler fahren gar nach Haldensleben zu MC Donalds, um Ausfallstunden – während der Schulzeit – zu überbrücken. „Das muss nicht sein“, betonte Kuke, denn es wären Räume da, wenn sie nicht von der Kreisvolkshochschule belegt werden würden. „Wenn die wieder ausgelagert werden könnte, dann wären am Gymnasium auch wieder Räume frei. Das Primat sollte doch hier für unsere Schüler gelten und nicht der Erwachsenenqualifizierung“, so Kuke.

Die Kreisvolkshochschule könne stattdessen im Gebäude der jetzigen Reutter-Grundschule ihren „Stammsitz“ erhalten, ebenso könnten dort Vereine einziehen. „Und für die Freizeitoase wären sicherlich auch noch geeignete und sichere Räume in der Perspektive möglich. Das Gebäude würde somit auch weiterhin gut nutzbar sein, ohne größere Investitionen“, betonte Kuke. Für die Prüfung, ob ein Neubau machbar und sinnvoll wäre oder nicht, sollte eine Arbeitsgruppe mit jeweils einem Vertreter aus allen Stadtratsfraktionen gegründet werden.