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Seniorenpark Keine Einwände bei Bauprojekt

Keine Einwände haben die Natur- und Denkmalschutzbehörden mehr zum Bau des Seniorenparkes Eva nahe des Letzlinger Jagdschlosses.

Von Cornelia Ahlfeld 18.03.2016, 02:00

Gardelegen l Die Wasserfledermaus, Zwergfledermaus, das Braune Langohr, eventuell der Mittelspecht und Schwarzspecht, möglicherweise auch der Hirschkäfer, Heldbock und Eremit leben im historischen Park des Letzlinger Jagdschlosses, der an das Areal angrenzt, das für den Bau eines Seniorenwohnparkes namens Eva genutzt werden soll. Das Bauvorhaben einer Letzlinger GmbH sorgt seit Jahren für Diskussionen zwischen Befürwortern und Kritikern. Denkmalschutz und Naturschutz waren zunächst gegen die Pläne. Nach einer Änderung des Bauplanes sind die offenbar vom Tisch, wie die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange zeigen.

Die Obere Naturschutzbehörde zeigt an, dass „keine Belange berührt werden“. Die Untere Naturschutzbehörde schreibt: „Gegen den geänderten B-Plan mit Umweltbericht gibt es aus naturschutzfachlicher Sicht keine Einwände.“ Die Untere Denkmalschutzbehörde hat nach den Planungsänderungen auch keine Einwände mehr. „Die vorgesehene Bebauung soll nach mehreren Planänderungen und mit einem jetzt angemessen erscheinenden Abstand keine erhebliche Konkurrenz zu den historischen Bauten des Schlossareals mehr ergeben... Durch geeignete Bepflanzungsmaßnahmen und entsprechender Details bei der Baugestaltung können sich die Neubauten ggf. in das bestehende Ortsbild zurückhaltend integrieren“, befindet die Untere Denkmalschutzbehörde zum Plan.

Zum Bauvorhaben liegen jetzt auch die Umweltberichte zu den Auswirkungen auf Flora und Fauna in diesem Gebiet vor. Zusammenfassend heißt es, dass unter Beachtung von „minimierenden Maßnahmen keine Verbotstatbestände“ zu erwarten seien. Unter anderem seien das Fällen oder Schädigen von Alteichen auszuschließen. Die Außenbeleuchtung von Gebäuden sei auf das Mindestmaß zu beschränken, um Beeinträchtigungen von nachtaktiven Arten zu vermeiden. Das Anstrahlen von Fassaden sei zu unterlassen. Erforderliche Baumfällarbeiten müssen im Winter erfolgen, so dass Störungen, etwa bei der Brut, auszuschließen seien. Als Ausgleichsmaßnahmen soll nördlich der Baufläche auf einem 2600 Quadratmeter großen Bereich ein Laubmischwald angepflanzt werden. Dazu komme ein 20 Meter breiter Kraut- und Saumstreifen (insgesamt 2000 Quadratmeter). Damit könne der Eingriff in die Natur komplett kompensiert werden.

Allerdings liegen eine Reihe von Einwänden von Privatleuten vor. „Ich möchte nicht das Projekt an sich, sondern den derzeit geplanten Standort für das Projekt verhindern“, schreibt ein Mann aus Salzwedel. Es sei zu befürchten, dass der angrenzende Wald Schaden nimmt. In der Gemeinde gebe es noch zwei, drei andere Standorte, die ebenso geeignet seien, den Seniorenpark zu errichten. Und weiter: „Wenn der Baum im Winter gefällt wird, werden die Fledermäuse zwar nicht in ihrem Sommerquartier gestört, aber das Sommerquartier ist weg und damit auch die Fledermäuse.“

Ein Mann aus Letzlingen bittet die Verantwortlichen in der Verwaltung und im Stadtrat, einen Standort an einer alternativen Stelle in Letzlingen mit mehr „Ausdehnungsmöglichkeit und besserer Lichtausbeutung zu prüfen“. „Das Störungsverbot ist nicht dadurch erfüllt, dass die Bäume im Winter gefällt werden. Baum weg, Jagdgebiet und Sommerquartier weg. Damit ist der Tatsachenbestand der Störung erfüllt“, geben andere Letzlinger kurz und knapp zu Protokoll.

Am Montag, 21. März, befasst sich der Bauausschuss mit dieser Thematik. Die Tagung beginnt um 19 Uhr mit einer Besichtigung der Kita Regenbogen. Danach wird die Sitzung im Haus II der Verwaltung, Raum Rieseberg, fortgesetzt.