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Sozialausschuss Diskussion über Grundschul-Einzugsbereiche

Der Gardeleger Solzialausschuss sprach am Dienstagabend über die Schuleinzugsbereiche. Auch viele Eltern waren zur Sitzung gekommen.

Von Gesine Biermann 15.06.2017, 03:00

Gardelegen l In Gardelegens Grundschulen herrscht derzeit kein ausgewogenes Verhältnis in Sachen Schülerzahlen. Während einige bereits an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, bangen andere um ihre Existenz. Ein entsprechender Verwaltungsvorschlag, der die einen stärken, andere entlasten soll gefiel indes nicht allen Eltern.

Nun sind ins Konzept deren Wünsche eingearbeitet worden. Bürgermeisterin Mandy Zepig stellte während der jüngsten Sozialausschusssitzungen die neuen Vorschläge vor: „Echte Problempunkte“ seien unter anderem die Ortsteile Hemstedt und Lüffingen. „Sowohl der Ortschaftsrat als auch die Leiterin der Reutterschule“ hätten sich gegen einen Wechsel an die Wanderschule ausgesprochen, teilte Zepig mit. Deshalb sollten die Schüler dort bleiben. Stattdessen könnten laut neuem Vorschlag die Schüler aus dem Einzugsbereich der Stendaler Straße künftig in die Wanderschule eingeschult werden, um die Reutterschule zu entlasten.

Zweiter Teil der Nachbesserung: Die Jercheler Grundschüler sollten künftig weiterhin in Mieste beschult werden. „Offenbar ist die Nähe zu Jeseritz doch nicht so eng“, so Zepig. Kinder aus Jeseritz sollen deshalb, so der neue Vorschlag, künftig in Letzlingen in die Schule gehen, um den dortigen Standort zu stärken. Die Jercheler sollen auf eigenem Wunsch in Mieste bleiben.

Zufriedene Gesichter daraufhin bei den zahlreichen Jercheler Eltern im Zuschauerbereich des Sitzungssaales. Einige von ihnen hatten im Vorfeld bereits eine gemeinsame Stellungnahme an die Stadt geschickt, in der sie sich für den Verbleib ihrer Kinder in Mieste stark machten.

„Die Jercheler Eltern haben es besonders schwer, da sie keinen Ortschaftsrat haben“, erinnerte Zepig. Auf ihren Vorschlag hin wurde ihnen deshalb auch ein Rederecht eingeräumt. Der Jercheler Matthias Wagner erinnerte unter anderem daran, dass die Jercheler Kinder vor Jahren durch die Schließung der Solpker Schule bereits große Einschnitte hinnehmen mussten. „Uns wurde damals versprochen, dass unserer Kinder in Mieste bleiben können“, erinnerte er, „es ist eine Top-Schule, und warum sollen immer unserer Kinder zum Spielball für alle werden?“

Etwas enttäuscht zeigte sich von der neuen Regelung Ausschussmitglied Oliver Stegert (SPD-Fraktion), der selbst in Parleib wohnt. „Es ist ein bisschen schade, dass die Jercheler sich ausklinken“, fand er, „wir haben doch damals gemeinsam um Solpke gekämpft.“ Zudem gebe es für die Kinder aus Jerchel, Jeseritz und Potzehne doch viele Gemeinsamkeiten in der Kinderwehr oder beim Fußball. „Ich hätte es schön gefunden, wenn ihr euch mit uns zusammengesetzt hättet“, so Stegert, „wenn ihr raus seid, ist unser Gefüge gestört.“ Fest stehe für ihn aber: „Wir wollen kein zweites Estedt erleben.“ Potzehner, Parleiber und Jeseritzer würden also, wie vorgesehen, die Letzlinger Schule stärken. Für sie garantierte Bürgermeisterin Mandy Zepig schließlich auch einen Rücktransport vom Letzlinger Hort in ihre Heimatdörfer.

Eine Nachfrage gab es schließlich noch von Margot Göbel. Sie wollte wissen, wie denn mit den neuen Vorschlägen der Standort der Jävenitzer Schule gestärkt werden solle. Dies würde, so erinnerte Zepig, noch ausreichend durch die Zuordnung der Schüler aus Neukloster (Kellerberge) geschehen.

Ralf Linow (Linke-Fraktion) schlug schließlich vor, die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage der neuesten Vorschläge eine Beschlussvorlage zu erstellen. Das wurde einstimmig angenommen. Diese wird nun zur nächsten Sitzungsschiene nach der Sommerpause vorliegen.