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Stadtansicht Historisches Modell hängt in St. Georg

In der St. Georgskapelle wurde das Stadtmodell von Helfried Schmelzer eingeweiht.

Von Doreen Schulze 24.06.2018, 23:00

Gardelegen l „Ich bin froh, dass ich dieses Modell an die Garten- akademie übergeben kann. Vor allem bin ich dankbar, dass es in Gardelegen bleibt“, sagte Helfried Schmelzer. Sieben Jahre lang arbeitete er an diesem Stadtmodell, das die Stadt Gardelegen um das Jahr 1670 zeigt. Aufwändige Recherchearbeiten in Archiven in ganz Deutschland hatte er dazu geleistet. Drei Jahre lang schaute er in Quellen und Stadtplänen nach, wie Gardelegen damals ausgesehen hat. Es folgte eine vier Jahre lange Bauzeit. Auf einer Fläche von 12 Quadratmetern entstand eine Stadtansicht im Maßstab 1:200. In Detailarbeit gestaltete Schmelzer jedes Gebäude aus robustem Sperrholz nach und gestaltete diese natürlich auch farblich. Die nachgebildeten Objekte sind alle imprägniert und trotzen so einer Temperatur von bis zu Minus 20 Grad Celsius. Zudem sei das Modell auch feuchtigkeitsabweisend, so Schmelzer. Entstanden sind 930 Wohnhäuser und diverse Nebengebäude wie Ställe und Scheunen. Jedes einzelne Gebäude ist ein Unikat. Auch die Wehranlage mit Schutzmauer, Schutzgräben und Wällen sowie einer Flutanlage für das Umland, die die Stadt schützte, fanden Beachtung und sind auf dem Modell wiederzufinden. In heutiger Zeit sind davon nur noch Fragmente davon zu sehen.

Für den Südharzer, der ursprünglich aus Sangerhausen kommt, mittlerweile aber in Gardelegen eine zweite Heimat fand, ist das Anfertigen von Modellen ein liebgewordenes Hobby. Während er das Gardeleger Stadtmodell errichtete, arbeitete er auch an einer Kiewer Ansicht und an Ikonen. Diese sind bereits nach Kiew verkauft worden. Das Gardeleger Modell überlässt Schmelzer als Leihgabe. Zu den Öffnungszeiten der Kapelle können sich Interessierte dieses ansehen. Auch Schulklassen werden kommen, blickte Schmelzer voraus.

Unterstützung beim Projekt fand Schmelzer bei der Sparkasse Altmark West und der Volksbank Gardelegen. Die Sparkasse ermöglichte den Bau des Modells, die Volksbank sorgte für den repräsentativen Rahmen am Ausstellungsort. Schmelzers Dank galt am Sonnabend auch Helmut Friedrich, der das Projekt begleitete, B.O.K. Gardelegen, die das Aufstellen das Modells übernahmen, und der Hospitalstiftung, die das Anbringen des Modelles an die Wand genehmigte.