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Stadtentwicklung Herzstück der Innenstadt soll neu werden

Für die Entwicklung des Geländes der ehemaligen Garley-Brauerei in Gardelegen soll ein Konzept erarbeitet werden.

Von Cornelia Ahlfeld 23.08.2018, 21:00

Gardelegen l Es sei das große Ziel der Stadt, das Areal der einstigen Garley-Brauerei neu zu gestalten. Ob das allerdings bis Ende 2019 gelingt, dürfte wohl eher fraglich sein. Dann nämlich will Gardelegens langjähriger Stadt-Bauamtsleiter Engelhard Behrends in den Ruhestand gehen. Und dieses Projekt hätte er gern noch zum Abschluss gebracht, bekannte Behrends beim zweiten Stadtrundgang am Dienstagabend im Stadtumbau-Ost-Quartier Schlüsselkorb und Innenstadt.

Zwei Spaziergänge hat es bisher gegeben. Der erste fand vor gut einer Woche im Quartier OdF-Straße, Bertolt-Brecht-Straße statt.

Hintergrund ist die Fortschreibung des Integrierten gemeindlichen Entwicklungskonzeptes (IGEK), eine Forderung von Bund und Land als Fördermittelgeber. Im Oktober müsse die Fortschreibung für beide Quartiere vorliegen. Beauftragt hat die Stadt damit das Büro für Siedlungserneuerung Dessau, ein langjähriger Partner in Sachen Stadtumbau Ost.

Eine Station des Stadtspazierganges war die Brauerei. Eine große Herausforderung für die Stadt, meinte Holger Schmidt, Chef des Dessauer Büros, mit Blick auf die große Brache mitten in der Stadt.

„Das Herzstück der Innenstadt“, wie Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig betonte. Man hätte große Hoffnungen auf den neuen Eigentümer der Brauerei, den Boxpromoter Ulf Steinforth, gesetzt. „Aber diese Hoffnungen werden sich wohl nicht erfüllen“, so Zepig mit Blick auf eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Traditionsbrauerei.

Unterdessen habe es intensive Gespräche mit dem Eigentümer und zwei Planern gegeben. Eines stünde fest. Eine Gestaltung des Areals lohne sich nur mit dem Kauf anliegender Grundstücke, wie das einstige PuG-Gebäude oder Bäcker Held. „Die gesamte Seite dort steht leer“, so Zepig. Allerdings sei man nicht weiter gekommen, da nicht alle Eigentümer dort verkaufen wollen und natürlich auch nicht müssen, so Zepig.

Was würde passen? Ein Nahversorger für den täglichen Bedarf, Gastronomie, Handel, Wohnen. Beim Ausklang des Spazierganges danach in Nikolaikirche gab es weitere Vorschläge von Bürgern: eine Schwimmhalle, ein Kino, der markante Turm der Brauerei könnte zu Loftwohnungen umgebaut werden.

„Der ganze Bereich ist komplett unterkellert. Dort könnte man eine Safari anbieten“, meinte Zepig – augenzwinkernd.

Die Verwaltung werde im Rahmen der Fortschreibung des IGEK für das Brauereigelände ein Konzept erstellen lassen. Das Areal sei immerhin knapp 5000 Quadratmeter groß. Zusammen mit den Grundstücken, für die es Verkaufszusagen gebe, käme man auf eine Revitalisierungsfläche von 6000 Quadratmetern in bester Innenstadtlage.

Die IGEK-Fortschreibung mit Brauerei-Konzept werde dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. „Denn der Stadtrat entscheidet, ob wir uns des Areals annehmen, eventuell auch als Eigentümer“, so Zepig. Der Besitzer jedenfalls sei für alles offen.

Das bestätigte gestern auf Anfrage auch Christof Hawerkamp, Sprecher des Magdeburger Boxstallbetreibers und aktueller Besitzer der Brauerei, Ulf Steinforth. Der sei in jüngster Vergangenheit mehrfach in Gardelegen gewesen. Man sei für alles offen – auch für einen Brauereibetrieb. Zu näheren Einzelheiten wollte sich Hawerkamp zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern. Man wolle zunächst weitere Gespräche und das Konzept abwarten.