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Starke Sturmschäden Zierauer Mühle dreht sich nicht mehr

25 Jahre Mühlenverein Zierau: Doch es gab für die Mitglieder nicht nur Grund zum Feiern. Denn die Mühle kann sich zurzeit nicht drehen.

Von Cornelia Kaiser 14.11.2017, 22:00

Zierau | „Wir haben die Mühle bei Sturm ,Herwert‘ erstmals mit Spanngurten gesichert.“ Damit sei einer Empfehlung von Fachmann Ulrich Blümner aus Bismark gefolgt worden. Und sie habe sich als goldrichtig erwiesen. Das hat Hans-Georg Wagner, Vorsitzender des Mühlenvereins Zierau, während der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Organisation berichtet. Dort nämlich blickte er kürzlich auf die vergangenen Jahre und dabei auch ganz besonders auf die jüngsten Extremwetterlagen zurück. Die haben nämlich zu erheblichen Schäden an der Mühle geführt. Und diese wiederum haben bewirkt, dass sich deren Flügel aktuell nicht drehen können.

„Das Stockgetriebe ist kaputt. Kammrad und Wellkopf sind betroffen. Der Schaden beläuft sich auf etwa 4500 Euro“, berichtete Hans-Georg Wagner. „Aber wir werden keinen Auftrag auslösen, so lange die Finanzierung nicht steht.“ Deshalb müsse und wolle der Verein in nächster Zeit an potenzielle Geldgeber herantreten. Auch die Ortschaft Jeggeleben, zu der Zierau ja gehöre, werde gebeten, wieder einen Betrag aus ihrem Budget zur Verfügung zu stellen. „Sie hat uns“, so der langjährige Vereinsvorsitzende dankend, „ja schon häufiger unterstützt“.

Die Vereinsmitglieder selbst treffen sich jeden dritten Sonntag im Monat an der Mühle und sorgen bei Arbeitseinsätzen dafür, dass auch die Außenanlagen ein ordentliches Bild abgeben. Allerdings, das machte Hans-Georg Wagner deutlich, müssten auch dort Investitionen erfolgen. So solle beispielsweise der Aufsteller, auf dem zu lesen sei, um was für ein Bauwerk es sich handele, erneuert werden. Auch an den Sitzgelegenheiten müssten Reparaturen erfolgen. Hilfreich sei dabei, sagte der Vorsitzende, dass der Verein immerhin 107 Mitglieder zähle. Zwar seien längst nicht alle davon in der unmittelbaren Umgebung der Mühle beheimatet. Doch würde auch ihr Jahresbeitrag dabei helfen, kleinere Investitionen zu tätigen.

Mehrere Dutzend Mitglieder waren auch zur Jubiläumsfeier im Ausflugslokal „Feine Sache“ erschienen. Diejenigen, die aufgrund ihrer langjährigen Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet werden sollten, waren allerdings verhindert. Und so stattete ihnen Hans-Georg Wagner am Folgetag einen direkten Besuch ab, um ihnen ihre Präsente zu überbringen. Bei den Geehrten handelt es sich um Egon Buske und Otto Behrens aus Zierau sowie um Klaus Kretschmer aus Kalbe.

Sie und viele andere haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass die von 1755 stammende Mühle erhalten bleiben konnte. Zwar gab es auch schon vor der Gründung des Vereins entsprechende Bemühungen, doch wurde dem Ganzen mit der Eintragung ins Register im Dezember 1992 ein offizieller Rahmen gegeben. Und seither begrüßen sich auch die Vereinsmitglieder mit einem „Glück zu“, der traditionellen Grußformel der Müller.