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Startschuss Schützen legen wieder an

Corona legte das Vereinsleben der Heideschützen lahm - und das im 30. Jahr ihrer Wiedergründung. Nun geht es wieder mit dem Training los.

Von Elke Weisbach 25.07.2020, 07:00

Letzlingen l Von 100 auf Null, Stillstand, kein Trainingsbetrieb und kein Wettkampf mehr. Corona legte Anfang März, wie bei allen anderen Vereinen, die komplette Vereinsarbeit der Letzlinger Heideschützen lahm. „Das gab es in dieser Form noch nie“, blickt Schützenchef Carsten Neuber auf die vergangenen Wochen zurück. „Die Jahreshauptversammlung am 9. März fand noch statt, dann war erst einmal Schluss.“ Nun zieht langsam wieder Leben ins Schützenhaus ein, freut sich Neuber. Die sechs Bogenschützen des Vereins, zu denen er auch gehört, waren jetzt die Ersten, die wieder anlegen und trainieren durften. Denn ihre 90-Meter-Bahn, die die Schützen auf dem ehemaligen Beachvolleyball-Platz auf ihrem Gelände vor zwei Jahren anlegten, befindet sich ja im Freien.

Und sportliche Betätigung im Freien war nach der am 2. Mai in Kraft getretenen fünften Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in Sachsen-Anhalt wieder möglich. „Voraussetzung war natürlich ein entsprechendes Hygienekonzept“, so Neuber. Bei der Erarbeitung gab es Hilfe von der Gardelegener Stadtverwaltung, deren Mitarbeiter bei Fragen auch immer als Ansprechpartner zur Verfügung standen, lobte er. „Es ist eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und auch mit dem Ortschaftsrat.“ Und die Schützen brannte darauf, wieder loslegen zu können. „Zum Bogentraining kamen auch andere Schützen, um es auszuprobieren“, lacht Neuber im Gespräch mit der Volksstimme, denn so konnten wenigstens ihr Hobby ein klein wenig ausüben.

Mit der sechsten Verordnung waren sportliche Aktivitäten dann auch wieder in Räumen gestattet. Und die Heideschützen konnten wieder voll in den Traininsgbetrieb einsteigen. „Wir haben auch extra die Trainingszeiten auf das Maximum ausgeweitet, damit jeder die Chance hat, zum Schuss zu kommen“, berichtet Neuber über den Neustart. Es gibt drei Trainingstage. Mittwochs und freitags kann  wieder angelegt werden. Wer trainieren möchte, sollte sich allerdings vorher anmelden, damit der Trainingsbetrieb, der für die Heideschützen abgesichert ist, gut geplant werden kann. Der Neustart war im Letzlinger Schützenhaus auch kein Problem, weil die Forderungen des Fachverbandes, so der Schützenchef, gut umgesetzt werden können. „Wir haben viele Fenster, um regelmäßig lüften zu können. Der Keller ist nur teilgedeckt und im Tunnel gibt es eine Lüftungsanlage.“

Die Letzlinger Heideschützen mit derzeit 83 aktiven Mitgliedern – 63 Männer (darunter 18 Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre) und 20 Frauen (darunter vier Mädchen) – bedauern zwar, dass sie in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum der Wiedergründung nicht in der geplanten Form feiern können, aber verschoben sei ja nicht aufgehoben, so Neuber. Wenn wieder gefeiert werden darf im nächsten Jahr, werde das Fest nachgeholt. Es gebe aber noch Pläne, die in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. An das Sporthaus, in dem sich auch die Sanitäranlagen befinden, wollen die Heideschützen ein rund vier Meter breites Schleppdach anbauen. Da habe man bei Bedarf einen Schutz vor Regen und vor Sonne, erklärt der Schützenchef. Zudem ist noch ein Unterstand am Bogenplatz vorgesehen. Auch müsste die Heizungsanlage, die auch schon 30 Jahre auf dem Buckel hat, erneuert werden. Dafür haben die Heideschützen laut Neuber beim Landesverwaltungsamt einen Antrag auf Fördermittel gestellt sowie beim Kreissportbund und der Stadt finanzielle Unterstützung beantragt. Es geht wieder weiter.