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Statistik1389 Besucher auf der Burg

Kalbe ist eine Entdeckung wert. Immer mehr Besucher wollen bei Individualführungen die Stadt erkunden.

Von Doreen Schulze 19.01.2020, 03:00

Kalbe l „Es gibt so vieles in der Einheitsgemeinde Kalbe, was entdeckt werden will“, fasst Anne Haase von der Tourist-Information zusammen. Und das wissen auch die Besucher zu schätzen. Sie kommen aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland, so zum Beispiel aus Berlin, Ludwigslust, Lüneburg, Hamburg, dem Jerichower Land, Salzgitter, und sogar aus den Vereinigten Staaten. „Durch die Künstlerstadt sind wir sehr international geworden“, berichtet die Touristikfachfrau.

Die Gäste haben bei Führungen Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten und die Historie der Mildestadt zu entdecken. So zählt die Statistik 1389 Besucher des Burg- und Heimatmuseums für das Jahr 2019. „Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein kleiner Einbruch, der sich aber erklären lässt“, sagt Haase. So veranstaltete die Stadt 2018 nach mehrjähriger Pause wieder ein Burgfest. Allein zu diesem Ereignis wurden 850 Gäste gezählt. Insgesamt waren im Vorjahr 2082 Besucher auf der Burg. Und schon in diesem Jahr werden es voraussichtlich ähnlich viele sein, denn am 12. September findet wieder ein Burgfest statt. Es wird nun alle zwei Jahre im Wechsel mit der Kulturnacht in Kalbe organisiert.

Um Burg und Wachhaus für Besucher offen zu halten, bekommt Anne Haase Unterstützung von Ehrenamtlichen, darunter viele Mitglieder des Kalbenser Kultur- und Heimatvereines. So sind die Öffnungszeiten komplett abgedeckt. „Ich bin sehr dankbar, dass sie sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dafür einsetzen, die Wahrzeichen der Stadt zu erhalten und für Interessierte zugänglich zu machen“, lobt die Mitarbeiterin der Stadt das Ehrenamt.

Ein Ehrenamtlicher ist es auch, der den Kindern die Historie nahe bringt: Henning Krüger vom Kultur- und Heimatverein Kalbe. Er führte Kita-Gruppen und Schulklassen bei Führungen durch die Stadtgeschichte. „Und es macht richtig Spaß, das Bewusstsein der Kinder für die Heimat zu wecken. Und die Kinder finden es total spannend“, berichtet Haase.

In Zukunft möchte sich Kinder noch mehr einbinden. So kann sich Haase vorstellen, Kinderstadtführer einzusetzen. „Aber dazu gibt es noch keine reellen Pläne.“ Erwachsene Stadtführer, auch gern in den Ortsteilen, können aber jetzt schon mitmachen und Stadtführer Wolfgang Lüttge unterstützen. Sie melden sich in der Tourist-Information.

2019 beteiligten sich an den Stadtführungen 395 Besucher. Die reguläre Stadtführungen finden jeden ersten Sonntag im Monat ab 10 Uhr beziehungsweise jeden dritten Donnerstag im Monat von März bis Oktober ab 16 Uhr und von November bis Februar ab 15.30 Uhr statt. Treffpunkt ist die Median Klinik. Als neuer Trend zeichnen sich Individualgruppen ab. „Wir hatten eine Busgruppe von 150 Leuten in der Stadt, die eine Führung nutzten. Es entwickelt sich.“ Und für die kommende Saison gibt es bereits Anfragen. So habe sich für den Juni eine Reisegruppe aus Lüneburg angekündigt.

Neu angedacht sind Kirchenführungen, denn auch dieses Denkmal habe einiges zu bieten. Entstanden ist diese Idee aufgrund von Individualanfragen.

Zunehmend kommen auch Radfahrgruppen in die Region. Mit dem Milde-Biese-Aland-Tour, der an den Altmarkrundkurs angrenzt, biete sich eine gute Möglichkeit, die Region auf zwei Rädern zu entdecken. Es ist vorgesehen, bei den Radwanderwegen „Qualität zu schaffen“, so Haase. Unterstützung gibt es dabei vom Tourismusverein Kalbe.

Übernachtungszahlen für die Einheitsgemeinde Kalbe für 2019 wurden vom Statistischen Landesamt noch nicht übermittelt. Haase rechnet aber damit, dass die Zahl geringer als für das Jahr 2018 ausfallen wird. 2018 wurden 87.222 Übernachtungen, eine Zahl, die auch aus der Medianklinik resultiert. Da aber 2019 das Mildehotel lange geschlossen war, werden die Übernachtungen in der Berechnung wohl fehlen.

Für die Zukunft hofft Anne Haase, dass die Buslinie 100 für Kalbe bestehen bleibt. „Aus touristischer Hinsicht blutet mir das Herz, wenn die Linie 100 wegfällt.“ Viele Besucher kommen nicht mehr mit dem Auto. Sie fahren Rad und Zug und eben auch Bus.