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Steinmeier Die Nummer 1: Wenn der Präsident zu Besuch ist

Zahlreiche Sicherheitskräfte waren beim Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Letzlingen im Einsatz.

Von Cornelia Ahlfeld 15.02.2018, 20:00

Letzlingen l Auf dem Letzlinger Marktplatz trommeln und hupen Vertreter der Bürgerinitiative „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ und der BUND-Kreisgruppe Salzwedel und halten Transparente und Pappschilder hoch. „Wir wollen dem Bundespräsidenten nicht nur Blumen überreichen, sondern zeigen, dass die Altmark ein Problem mit der Umwelt hat“, sagt Ernst Allhoff mit Blick auf den Brüchauer Silbersee. Dann geht alles ganz schnell. „Achtung, er kommt, schnell aus dem Weg“, heißt es aus den Reihen der Demonstranten. Und dann rollen auch schon die großen, schwarzen Limousinen vorbei. Allen voran das Fahrzeug mit dem Nummernschild 0–1, das Auto für den ersten Mann im Staate, für den Bundespräsidenten. Und das ist aktuell Frank-Walter Steinmeier (SPD), der am Mittwoch und am Donnerstag seinen offiziellen Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt absolviert. Eine Station ist am Mittwochabend das Jagdschloss Letzlingen. Dort ist Steinmeier, begleitet von seiner Frau Elke Büdenbender, Gast des Ehrenamtsempfanges des Landes Sachsen-Anhalt. In einer anderen Limousine sitzt der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff mit seiner Frau Gabriele.

Am Straßenrand stehen etliche Letzlinger. Viele klatschen Beifall. Und natürlich macht auch Otto Reutter, Manfred Brandt aus Wannefeld, dem hohen Besuch seine Aufwartung. Viele Letzlinger wollen dann mal schnell zum Schloss, um Steinmeier aus der Nähe zu sehen. Keine Chance – am großen Torbogen ist Schluss. Die Letzlinger sind enttäuscht. Aber alles ist hermetisch abgeriegelt. Kein Durchkommen. Nur für Gäste mit Einladung und für akkreditierte Journalisten.

Dazu gehören auch zwei Vertreter der Gardeleger Volksstimme-Redaktion. Aber zunächst kommen auch die nicht durch die Sperre. Es dauert eine ganze Weile, bis die Akkreditierungsfrage geklärt ist, denn die beiden Redakteurinnen können kein Plastearmbändchen aufweisen. Die hätten sie aber haben müssen, sagt die Polizei.

Am Ende geht alles gut. Der Weg ist frei für eine Begegnung mit Frank-Walter Steinmeier und damit für eine Berichterstattung über den Besuch des Bundespräsidenten.

Im Presseraum, der im Restaurant Kaiserhof eingerichtet ist, sitzen noch weitere Medienvertreter und warten auf Steinmeier, der eine kurze Pause einlegt. Dann geht die Tür auf, ein Polizist kommt rein mit seinem vierbeinigen Kollegen, dem Sprengstoffexperten Bandit. Der schnüffelt in allen Ecken, an allen Taschen und Jacken. Kein Sprengstoff, alle können wieder ihre Plätze einnehmen.

Ein kleiner Kreis Journalisten besucht dann eine Gesprächsrunde zur medizinischen Versorgung auf dem Lande. Der Bundespräsident und seine Gattin begrüßen alle Teilnehmer der Runde mit Handschlag. Im Anschluss folgt der Ehrenamtsempfang im Kaisersaal des Jagdschlosses. Zur geladenen Gästeschar gehören 120 Frauen und Männer, die für ihre ehrenamtliche Arbeit mit diesem Empfang ausgezeichnet werden. Sie warten schon ganz gespannt. Als Steinmeier in den Saal kommt, gibt es Beifall für den ersten Mann im Staate. Viele zücken ihre Handys und machen Fotos vom prominenten Gast. Der lächelt freundlich, ist sich seiner Wirkung durchaus bewusst. Steinmeiers Personenschützer stehen dezent zwischen den Gästen, aber nah genug, um im Ernstfall eingreifen zu können.

„Der Mann hat schon die Aura eines Staatsmannes“, sagt Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig (SPD), die gemeinsam mit Vertretern der Landesstiftung Kultur den hohen Gast nach seiner Ankunft begrüßen darf. Gelegenheit für ein Gespräch gibt es beim Empfang allerdings nicht.

Unterdessen ist es draußen dunkel geworden. Das Jagdschloss allerdings leuchtet in hellem Glanze. Riesige Strahler sorgen für ganz viel Licht bis in die hinterste Ecke. Sieht schön aus, ist aber Bestandteil des Sicherheitskonzeptes. Die Polizei ist überall präsent.