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Sterbebegleitung Hospizdienst plant ein Trauercafé

Der ambulante Hospizdienst in Gardelegen plant in näherer Zukunft ein Trauercafé. Eine ähnliche Einrichtung gibt es bereits in Stendal.

24.01.2017, 17:49

Gardelegen (iwi) l In Gardelegen könnte es bald ein Trauercafé geben. Darüber informierte Thomas Rehbein, Koordinator des ambulanten Hospizdienstes Gardelegen, die Sozialausschussmitglieder. Er sprach über die Arbeit der Ehrenamtlichen, die Sterbende und deren Familien begleiten. Mehr als 20 Ehrenamtliche gebe es im Raum Gardelegen inzwischen. Rehbein: „Es spricht sich langsam herum.“ Auch die Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Einrichtungen entwickele sich, „so dass unser kostenfreies Angebot auch in Anspruch genommen wird“.

Er dankte noch einmal ausdrücklich für die Spendenaktion zugunsten des ambulanten Hospizdienstes, bei der beim Bürgerempfang 2369 Euro zusammengekommen waren. Ein Großteil der Hospizarbeit werde durch Spenden abgedeckt. Rehbein: „Das finden wir auch gut so.“ Auf die Frage von Dirk Kuke (Fraktion Freie Liste/Feuerwehr), was bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen passiere, sagte Rehbein, dass Familien dann an Kinderhospize verwiesen werden: „Das ist doch eine andere Art der Arbeit.“

Für die ehrenamtliche Arbeit in Gardelegen würde sich Rehbein noch ein paar mehr Männer wünschen. „Wir haben mehr Frauen“, so der Koordinator. Wer Ehrenamtlicher werden und Familien begleiten möchte, „sollte gut zuhören können, nicht gleich seine eigene Meinung kundtun und gut reflektieren können“. Es zähle nur das, was der Sterbende oder die Familie möchte. Welcher Ehrenamtliche zu welcher Familie passe, entscheidet Rehbein nach einem ersten Kennenlerntermin. „Und als Ehrenamtlicher habe ich auch die Möglichkeit, Nein zu sagen“, so der Koordinator.

In Stendal sei die Arbeit der Ehrenamtlichen bereits noch weiter ausgebaut. Unter anderem gibt es dort das Projekt „Hospiz macht Schule“. In der Projektwoche für dritte und vierte Klassen werden auch die Eltern mit einbezogen. Auch dieses Angebot zielt darauf ab, die Hospizarbeit bekannter zu machen.