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Stiftung 100.000 Euro für Skaterpark in Gardelegen

Die geplante Skateanlage in Gardelegen könnte zeitnah realisiert werden. Und zwar mit einer Förderung der "Energiequelle Stiftung".

Von Gesine Biermann 01.06.2018, 12:00

Gardelegen l Mit „Unverhofft kommt oft“, eröffnete Bürgermeisterin Mandy Zepig am Dienstagabend während der Sozialausschusssitzung die Diskussion um die außerplanmäßige Auszahlung einer Förderung zur Errichtung einer Skateranlage. Die nämlich will der Gardeleger Stadtrat bauen. Der Beschluss ist bereits gefasst. Nur die Finanzierung war bisher noch unklar.

Nun könnte ein warmer Geldregen dafür sorgen, dass die Anlage schon deutlich früher gebaut werden kann, als angenommen: Über die Energiequelle Stiftung könnte die Hansestadt unter bestimmten Voraussetzungen nämlich einen Betrag von 100.000 Euro bekommen, haushaltsneutral.

Das Geld müsste dann innerhalb der folgenden zwei Jahre verbaut werden. „Für 100.000 Euro können wir eine schöne Skateanlage schaffen“, betonte Zepig. Das Geld müsse allerdings auch für die Planung reichen.

Die Alternative, die die Energiequelle Stiftung ebenfalls anbietet, sei eine Zahlung von jährlich 5000 Euro – über einen Zeitraum von 20 Jahren. „Aber wofür verwendet man diese Summe?“, so Zepig. Die Stadt könne wählen. „Ich denke, wir sollten die 100.000 Euro ausgeben. Wer weiß, wo wir in 20 Jahren stehen“, fand Dirk Kuke (Freie Liste/Feuerwehr).

Und auch Zepig selbst sprach sich dafür aus. Von der raschen Umsetzung des Vorhabens könnten dann sogar noch die Jugendlichen profitieren, die im vorigen Jahr im Stadtrat vorgesprochen und um die Errichtung einer Skateanlage gebeten hätten, gab sie zu bedenken.

Wie wichtig ihnen das Thema ist, bewiesen vier von den Jugendlichen tags darauf. Sie waren nämlich zu Gast im Gardeleger Finanzausschuss. Junge Leute sind bei solchen Terminen ja eher ein seltener Anblick. Doch Nico Seidenberg aus Breitenfeld, Wilhelm Schulze aus Ziepel und Kai Neumann und Benedikt Preuß aus Gardelegen wollten schon gern selbst hören, wie die Stadträte zu ihrem Wunsch stehen.

Und das lief bis dato auch ganz in ihrem Sinne. Denn wie schon die Mitglieder im Bauausschuss am Montagabend sprachen sich am Dienstag auch die Mitglieder im Sozialausschuss einstimmig für die Idee aus. Im Finanzausschuss am Mittwoch gab es dann aber doch etwas Gegenwind. So wollte Jörg Marten (SPD-Fraktion) erst einmal genauer wissen, warum die Stiftung Energiequelle der Stadt Gardelegen überhaupt eine solche Summe spendieren will. „Damit wir uns gut verstehen“, so Zepig schmunzelnd, „geben müssten sie uns gar nichts. Es gibt keinen Rechtsanspruch.“

Das Unternehmen, das hinter der Stiftung steht, plant derzeit den Bau von zwei Windkraftanlagen nahe der Deponie. Mittels Stiftung werden in der Region, in der gebaut wird, dann auf Antrag Projekte gefördert. Insbesondere würde die Kinder- und Jugendarbeit gefördert. Dass der geplante Skaterpark in Gardelegen auch noch einen sportlichen Hintergrund habe, sei „doppelt gut“, erläuterte Zepig. „Man könnte mit dem Geld aber zum Beispiel keinen Gehweg bauen.“

Selbstverständlich könne der Antrag erst nach einem positiven Votum des Stadtrates gestellt werden, erläuterte Zepig. Darüber sei die Stiftung aber bereits informiert. Ebenfalls im Vorfeld geklärt habe sie die Frage der Versiegelung der Fläche, die zwangsläufig beim Bau des Skaterparks entstehe. „Wir haben eine schriftliche Bestätigung, dass das nicht förderschädlich ist“, versicherte Zepig.

Rüdiger Wolf (Fraktion Freie Liste/Feuerwehr) wollte wissen, was passiert, wenn die Anlage günstiger sei, als die beantragten 100.000 Euro. „Müssen wir dann Geld zurückgeben?“ Das, so Zepig, sei kaum zu erwarten. „In Klötze gibt es bereits eine Skateanlage. Die hat 100.000 Euro gekostet und ist eigentlich vergleichsweise klein.“ Zwar werde die Stadt den Antrag „sehr frei formulieren“, nach derzeitigem Stand sei aber nicht davon auszugehen, dass Geld übrig bleiben werde

Ihren Argumenten schlossen sich schließlich auch die Finanzausschussmitglieder an. Zumindest die überwiegende Mehrheit. Jörg Marten konnte sich nämlich nicht für die Pläne, einen Skaterpark zu bauen, begeistern. „Ich bin nicht dafür, den Bürgerpark zum Sportplatz auszubauen“, betonte Marten, „und ich finde auch, es herrscht hier viel Eile in der Sache.“

Die Eile, so Zepig, ergebe sich einfach durch die unerwartete mögliche Förderung. Zudem sei Eile relativ. „Wir finden vielleicht, es geht ziemlich schnell, wenn der Park nächstes Jahr gebaut werden könnte. Aber die Jungs dahinten (Blick in den Zuschauerbereich) sehen das bestimmt ganz anders.“