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Stolpersteine Erinnerung an drei jüdische Familien

Die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine im Gardeleger Gymnasium will acht neue Gedenkplatten verlegen lassen.

Von Gesine Biermann 31.05.2018, 21:00

Gardelegen l Sie fallen so manchem auf, auch wenn sie eher unscheinbar in der Erde liegen. Doch wer sie entdeckt, schaut lange hin. Denn sie alle erzählen eine Lebensgeschichte. 33 Stolpersteine erinnern aktuell an jüdische Gardeleger Bürger, die von den Nazis erniedrigt, deportiert oder sogar ermordet wurden. Dass sie nicht vergessen werden, dafür sorgen seit rund fünf Jahren die Schülerinnen und Schüler der AG Stolpersteine im Gardeleger Gymnasium.

Die hatten 2013 die Initiative ergriffen, sich über das Leben der Gardeleger Juden informiert und Geld gesammelt, um deren Daten in Stein meißeln zu lassen. Bereits zweimal wurden seither Steine verlegt. Acht im Jahr 2014, weitere 16 im Jahr 2015 und ein Jahr später noch einmal neun.

Nun haben die Schüler ein neues Ziel erreicht: Am Dienstag, 12. Juni, wird der Künstler Gunter Demnig an zwei Stellen im Stadtgebiet insgesamt acht weitere Stolpersteine verlegen. Erinnern wollen die AG-Mitglieder diesmal an die Familien Hesse/Rieß und Sonnenfeldt. Wer dabei sein möchte, ist den jungen Leuten herzlich willkommen.

Der Ablauf ist an diesem Tag wie folgt geplant:

13 Uhr: Verlegung der Stolpersteine in Erinnerung an die Familie Hesse und Rieß an der Hopfenstraße (Ecke Bahnhofstraße) auf der Freifläche. 13.34 Uhr: Verlegung der Stolpersteine in Erinnerung an die Familie Sonnenfeldt vor dem Haus Sandstraße 34 (Ecke Rendelbahn).

Danach sind die Teilnehmer, Förderer und Wegbegleiter zu einer Stunde der Begegnung eingeladen. Sie wird im Gardeleger Rathaussaal stattfinden. Einen kleinen Imbiss und Kaffee werden die Schüler vorbereiten. Ab 14.30 Uhr sollen dort Gespräche über die Aktion und ein Programm stattfinden, um der Verlegung einen würdigen Rahmen zu geben. Nach der Stunde der Begegnung wird Stadtführer Rupert Kaiser ab 15.30 Uhr interessierte Teilnehmer auf einer besonderen Runde zu jenen Orten in Gardelegen führen, an denen bereits Stolpersteine verlegt wurden.