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Straßenbau Lindenweg um ein Jahr verschoben

Der Gardeleger Lindenweg ist immer noch eine Buckelpiste. Der Ausbau soll 2019 angegangen werden und wird wohl teurer.

Von Gesine Biermann 13.12.2018, 07:00

Gardelegen l Lang ist er nicht, breit auch nicht, für Diskussionen sorgte er allerdings schon oft. Doch nun ist es still geworden um den Gardeleger Lindenweg. Dabei sollte der schon vor Monaten grundhaft ausgebaut werden. „Alles steht auf hellgrün“, titelte der Gardeleger Kreisanzeiger noch im März 2018. Schon für Mai war der Baustart angekündigt. Das Bauamt hatte für die Maßnahme sogar Regeln übertreten: Die Ausschreibung war nämlich schon vor dem eigentlichen Stadtratsbeschluss erfolgt. Eine Entscheidung, die von einige Stadträten heftig kritisiert wurde.

„Eine große Ausnahme“, hieß es damals. Die Verwaltung wolle Zeit sparen, damit der Ausbau auch tatsächlich in den Sommermonaten erfolgen könne. Doch erfolgt ist bislang gar nichts. Denn auch die vorzeitige Ausschreibung brachte keinen Vorteil. „Das Submissionsergebnis war ganz schlecht“, informiert Bauamtsleiter Engelhard Behrends auf Nachfrage. Deshalb habe man von einer Auftragserteilung Abstand genommen.

Schlecht heißt hier schlicht: zu teuer. „Wir müssen noch mal eine Marge draufpacken“, sagt Behrends. Die Kostensteigerung werden im Haushaltsplan 2018/19 berücksichtigt werden. „Der ist aber noch nicht beschlossen.“ Und so liegt der Lindenweg auf Eis. Bis mindestens zum nächsten Frühjahr.

Die Anwohner seien natürlich bereits vor geraumer Zeit darüber informiert worden, versichert Behrends. Sie wissen also Bescheid, dass es mit dem Ausbau noch ein bisschen dauern wird.

Aber die Lindenwegbewohner sind ohnehin in Geduld geübt. Denn eigentlich sollte der Ausbau sogar schon 2015 beginnen. Doch dann sorgte die Klage eines Hausbesitzers in der Klostersiedlung – zu der der Lindenweg gehört – dafür, dass die damalige besondere Straßenausbaubeitragssatzung über wiederkehrende Anliegerbeiträge ungültig wurde. Die Hausbesitzer am Lindenweg sollten ihre Anwohnerbeiträge plötzlich selbst übernehmen und nicht, wie beim Ausbau der anderer Straßen im gleichen Wohngebiet, alle gut 180 Grundstücksbesitzer. Damit wären nach damaligen Berechnungen des Bauamtes Anliegerbeiträge von mehreren zehntausend Euro für jedes Grundstück fällig geworden, die natürlich niemand zahlen wollten. Deshalb verzichteten die Hauseigentümer auch auf die Sanierung ihrer wirklich sehr sanierungsbedürftigen Straße.

Die Freude war schließlich groß, als 2016 beschlossen wurde, dass eine neue Satzung die bisher geltende Rechtslage wieder herstellen soll. In diesem Sommer stimmten die Stadträte dem auch zu. Der Lindenweg sollte somit die erste Straße in der Klostersiedlung werden, die nach sechsjähriger Pause wieder ausgebaut wird.

Nun werden aus sechs sieben Jahre. Vielleicht. Die nächste Ausschreibung soll im Frühjahr erfolgen.