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Friedhofs-Umfrage Teilanonyme Bestattungen und Rasenurnengräber in Jerchel

Bürgerumfrage zur weiteren Gestaltung des Jercheler Friedhofes abgeschlossen

Von Cornelia Ahlfeld Aktualisiert: 15.4.2021, 10:04

Jerchel. Eine Anlage mit gepflastertem Dreieck davor für den Gedenkstein mit den Namenstafeln – so wird künftig die Fläche auf dem Jercheler Friedhof für anonyme und – neu – für teilanonyme Bestattungen aussehen. Für diese Variante haben sich die Jercheler Einwohner in einer Bürgerumfrage entschieden, teilte Isolde Niebuhr, in der Stadtverwaltung als Leiterin des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung tätig, mit. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen auch die Friedhöfe in städtischer Trägerschaft. An der Stele werden zudem drei Löcher für Blumenvasen und ein Schlüsselloch für die symbolische Versenkung der Urnen gesetzt.

Es gab noch eine weitere Variante zur Auswahl. Dabei wäre der Weg zur Stele gepflastert worden, ein Schlüsselloch zur symbolischen Versenkung der Urne und drei Löcher zum Einstecken von Vasen wären in die Erde eingelassen worden. Der Gedenkstein für die Namensplatten sollte außerhalb der Anlage aufgestellt werden.

Darüber hinaus soll auf dem Jercheler Friedhof künftig eine weitere Begräbnisform möglich sein. Gleich neben der Urnengemeinschaftsanlage soll eine Fläche für Rasenurnengräbern mit Platten gestaltet werden.

Dass die Entscheidung über die Gestaltung der neuen Anlage im Rahmen einer Bürgerumfrage erfolgt ist, ist der Tatsache geschuldet, dass Jerchel keinen Ortschaftsrat hat.

Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen

Zu normalen Zeiten hätte man dazu die regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunden im Ort genutzt. Die finden derzeit aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nicht statt. So habe man nun andere Wege finden müssen, um bei der weiteren Gestaltung des Jercheler Friedhofes auch die Meinungen der Einwohner dazu hören. Aus diesem Grund sei eine Bürgerumfrage gestartet worden. Anfang des Jahres seien entsprechende Schreiben mit den zwei Varianten an die 100 Haushalte in Jerchel geschickt worden. 23 Haushalte hätten sich daran beteiligt. Davon votierten sieben für die Variante Eins und 16 für die Variante Zwei.

Entsprechend dem Mehrheitsprinzip soll nun die Variante Zwei umgesetzt werden. Entgegen ursprünglicher Planungen soll die Stele, die sich derzeit auf dem anonymen Begräbnisfeld befindet, nicht entfernt werden. „Die steht dort schon seit der Neuanlage der Grünen Wiese und würde eine Neugestaltung der Fläche nicht behindern“, meinte Niebuhr. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Damit komme die Stadt der gestiegenen Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen auch in Jerchel entgegen. Bisher gab es dort nur die Grüne Wiese. Im Unterschied zur anonymen Bestattungsform können bei einer teilanonymen Form an der Stele kleine Tafeln mit den Namen der Verstorbenen angebracht werden. „Damit ist zwar bekannt, wer dort seine letzte Ruhestätte hat, aber nicht, wo genau die Urne auf der Anlage begraben wurde“, erläuterte Niebuhr.