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Theaterfrauen Mit Google-Maps durchs Märchenland

Weihnachten ohne ein Märchen der Wannefelder Theaterfrauen? Undenkbar. Diesmal ging es um einen gestohlenen Schlüssel.

Von Petra Hartmann 11.12.2018, 05:00

Wannefeld l Für den gestiefelten Kater gab es am Ende süßes Kilometergeld – in Form von Schokolade. Kirsten Matthies war beim Wannefelder Weihnachtsmärchen am Sonntag die Schauspielerin, die zwischen Vorder- und Hintereingang des Dorfgemeinschaftshauses die meisten Meter zurücklegte. Und sie musste dies zu Fuß tun, während sie auf der Suche nach der frechen Hexe Goldzahn war, großartig gespielt von Elke Weisbach, die mit ihrem Hexenbesen unterwegs war.

„Der gestohlene Schlüssel“ hieß das diesjährige Weihnachtsmärchen der Wannefelder Theaterfrauen und sorgte für kleine und große begeisterte Gäste. Die Geschichte handelt davon, dass Frau Holle (Franka Lenz) zusammen mit dem gestiefelten Kater (Kirsten Matthies) gerade ein Weihnachtsmärchen aussucht, als die freche Hexe Goldzahn (Elke Weisbach) in einem günstigen Moment das Märchenbuch abschließt und dafür sorgen will, dass es nie wieder Märchen zu hören gibt.

Was folgt, ist eine Reise durch die Märchenwelt mit lokalen Eigenheiten aus Wannefeld und Umgebung. Hexe Goldzahn flüchtet mit dem Schlüssel, um ihn an einen Ort zu bringen, wo er nie wieder gefunden wird. Dabei trifft sie Dornröschens nicht eingeladene 13. Fee (Steffi Putz) am Gardelegener Stadtgraben, wo der Froschkönig (Babett Janecke) gerade einem Mädchen einen Armreif aus dem Wasser gefischt hatte.

Weiter geht’s an den Polvitzer Teichen vorbei hin zum Truppenübungsplatz und schließlich in Richtung Hütten zu den Wildschweinen. Der Hexe stets dicht auf den Fersen: der miauende gestiefelte Kater mit seinen nagelneuen Sieben-Meilen-Stiefeln. Zwischen Froschkönig, Frau Holle, einer Rothaut mit Friedenspfeife (Nicole Schwarz), die an Aschenputtels Vater (Kathleen Streibel) ein Stück Altmark verkaufen will, Rumpelstilzchen (Antje Brune), dem kleinen Muck (Katrin Ziep), der Schneekönigin (Annelie Nielebock) und dem Wolf (Maren Schwarzlose) muss der gestiefelte Kater den Überblick behalten, wenn Hexe Goldzahn mit ihrem Besen mal wieder davonzischt – und die Zuschauer im Dunkeln mit einem flotten „Hui“ überrascht.

Doch die vielen Märchenfiguren helfen, Hexe Goldzahn aufzuspüren, selbst Rotkäppchen (Annelie Brune), das dachte, „dass ich hier in Russland unter den Roten am wenigsten auffalle“. Wenn die Märchenfiguren nicht weiterhelfen können, unterstützt Frau Holle den gestiefelten Kater bei seiner Schlüsselsuche flott mit Google Maps.

Ganz fertig von der Jagd nach einem Schlüsselversteck landet Hexe Goldzahn schließlich wieder vorm Märchenbuch und wird von Frau Holle überrascht, die sogleich den Schlüssel fürs Märchenbuch einkassiert. Für den Schlüssel und die Märchen gibt es ein Happy End, Hexe Goldzahn dagegen kehrt mit Hexen-Burnout ins Märchenbuch zurück. Und da ja nun alle Märchen wieder da sind, werden die Wannefelder Theaterfrauen nun auch im nächsten Jahr wieder aufspielen können.