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Theaterprojekt Loriot, Lessing und Wedekind in Zichtau

Vom Frühstücksei bis zum Kuss - die Aufführung der Gymnasiasten begeisterte die vielen Zuschauer.

28.06.2016, 10:00

Zichtau l Rund um das Thema Liebe ging es am Donnerstagabend in der Orangerie auf dem Gut Zichtau. Die Schüler der zehnten und elften Klassen des Gardeleger Geschwister-Scholl-Gymnasiums führten dort ihr diesjähriges Theaterstück mit dem Namen „Liebeswahn: Amor packt aus“ auf. Unterstützt wurden die 15 Schüler dabei von ihren Lehrerinnen Petra Roitsch und Sandra Riethmüller sowie der Schauspielerin Charlotte Knappstein. „Seit Sonntag haben wir geprobt. Zuerst haben wir dir Texte besprochen und dann die Rollen verteilt. Viele Ideen gingen sogar von den Schülern aus“, erzählte die Künstlerin.

Den Auftakt im Programm machte Elisabeth Schönegge mit dem Gedicht „Stille Wasser sind attraktiv“ von Julia Engelmann. Darauf folgte der Loriot-Klassiker „Das Frühstücksei“, in dem sich Cindy Laqua und Paula Römmer um das bekannte Vier-Minuten-Ei stritten. Für viele Schmunzler sorgten Mailinda Haxhiu als Mutter und Annika Leue als Tochter in Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“. Dabei versuchte die Tochter in ihrer pubertären Neugier, der Mutter zu entlocken, woher denn die Kinder kommen. Dabei stieß sie bei ihrer Mutter jedoch auf eine gewisse sexuelle Intoleranz. So geriet die konservativ-bürgerliche Mutter bei der Umschreibung in Erklärungsnot.

Gelacht wurde auch bei der amüsanten Darbietung von Sarah Schönfeld, Martin Schulz, Tabea und Torben Körtje. In „Die Party“ von Andreas Kroll zeigten sie die unterschiedlichen Dialoge zwischen zwei Männern und zwei Frauen. Ein tragisches Ende hingegen fand Milena Schulze als Emilia Galotti, die in Gotthold Ephraim Lessings gleichnamigem Stück von ihrem Vater (Hannes Berlin) erstochen wurde. Aber wenn es um das Thema Liebe geht, muss sich natürlich auch geküsst werden. Dafür sorgten Vanessa Prönneke und Tim van Rennings.

Im Stück „Der Bär“ von Anton Tschechow wollten sich die beiden erst mit einer Pistole duellieren, ehe Hannes Berlin als Amor auf die Bühne sprang und ihnen einen Liebespfeil verpasste. Es folgte ein Kuss der beiden, der die Zuschauer aufspringen ließ und mit frenetischem Applaus gefeiert wurde. Die ehemalige Gymnasiastin Carolin Stekla, die gemeinsam mit Pauline Pochte als Regieassistentin fungierte, sorgte mit dem John-Legend-Song „All Of Me“ für den Schlusspunkt der Premierenaufführung.

Bei der After-Show-Party erfrischten sich die Darsteller und Zuschauer dann mit kühlen Getränken und Eis vom Eiswagen. Bei so viel Liebe und heißen Sommernächten war dies auch bitter nötig.