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Tierheim Spenden für Schäferhund Bruno

Der Tierschutzverein Gardelegen bittet um Spenden für Bruno, einen acht Jahre alten Schäferhund mit akutem Bandscheibenvorfall.

Von Cornelia Ahlfeld 17.02.2020, 20:00

Gardelegen l Bruno ist ein aufmerksamer Schäferhund mit dickem Kuschelfell, acht Jahre alt und lebt seit 2016 im Gardelegener Tierheim.

Bis vor kurzem schien auch seine Welt noch in Ordnung zu sein. Doch auf einmal konnte der Rüde seine Hinterbeine nicht mehr bewegen. Er schleppte sich nur mit den Vorderbeinen vorwärts, die Hinterbeine waren komplett gelähmt. Ein Schreck für die Tierheimmitarbeiter, die sofort einen Bandscheibenvorfall vermuteten. „Unsere Tierärztin organisierte unverzüglich einen Termin in der Tierklinik Lüneburg zur MRT-Diagnostik“, erzählte Vereinssprecherin Gisela Kürten. Ein Vereinsmitglied erklärte sich spontan bereit, den Transport in die niedersächsische Stadt nahe an der Grenze zu Schleswig-Holstein zu übernehmen.

„Inzwischen liefen bei uns die Telefone heiß. Wenn Bruno operiert werden muss, wie können wir das finanzieren, wie können wir die Nachsorge organisieren“, erinnerte sich Gisela Kürten an bange Stunden.

Dann kam die Nachricht aus Lüneburg mit der Diagnose: akuter Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule mit hochgradiger Kompression des Rückenmarks. Die Heilungschance mit sofortiger OP lag laut Tierklinik bei 70 bis 80 Prozent. Die Entscheidung musste sofort getroffen werden, da der Hund in Narkose lag.

„Operation oder Einschläfern. Bei dieser günstigen Prognose stand für uns fest, dass wir die Operation durchführen lassen. Wir hätten es nicht übers Herz gebracht, unseren Bruno aus finanziellen Erwägungen heraus einschläfern zu lassen“, betonte Kürten. Von einigen Vereinsmitgliedern kamen sofort Spendenangebote im Gesamtumfang von etwa 1000 Euro. Geklärt war auch schnell die Betreuung in der Reha-Phase, da im Tierheim die erforderliche Ruhe nicht gewährleistet werden könne.

Einen Tag nach der OP wurde Bruno aus der Klinik entlassen. Er konnte mit Unterstützung stehen, aber keinen Schritt laufen. Die Hinterbeine sackten weg. „Wird unser Bruno wieder laufen können? War unsere Entscheidung richtig?“, diese Fragen stellten sich dann die Tierheimmitarbeiter.

„Aber die Tierärzte in Lüneburg haben sehr gut gearbeitet, und unser Bruno ist ein Kämpfer. Schon am nächsten Tag gelangen einige Schritte. Seitdem geht es stetig bergauf“, erzählte Kürten. Jetzt dürfe er schon dreimal am Tag zehn Minuten an der Leine spazierengehen. Die Wunde sei gut verheilt, die Fäden gezogen. Bruno bekomme Physiotherapie. Seine Übungen mache er brav mehrmals am Tag. „Inzwischen sind wir optimistisch, dass Bruno ganz wiederhergestellt wird, auch wenn die Reha noch einige Wochen dauern wird.

Wenn man sieht, mit wieviel Lebensfreude er jeden Spaziergang und jede Zuwendung genießt, war unsere Entscheidung hundertprozentig richtig“, betonte die Tierschützerin, die sich derzeit intensiv um Bruno kümmert, dabei aber auch Hilfe hat.

Zum Betreuungsteam gehört zum einen Werner Winzek, der auch ansonsten im Tierheim regelmäßig mit dem Vierbeiner spazieren geht. Er hat Bruno als Bezugsperson auch nach Lüneburg gefahren und wieder abgeholt. Der Dritte im Bunde ist Michael Hackbart, der die Patenschaft für Bruno übernommen hat. Und er zahlt nicht nur monatlich seinen Beitrag, sondern besucht den Hund auch regelmäßig und hilft laut Kürten im Tierheim.

Allerdings reichen die Spenden von den Vereinsmitgliedern und anderen Unterstützern noch nicht. Die OP allein habe knapp 3000 Euro gekostet. Der Tierschutzverein bittet daher alle Tierfreunde, für Bruno und seine Genesung zu spenden.

„Wir hoffen sehr, dass er sich beim nächsten Tag der offenen Tür wieder bestens in Form präsentiert und sich bei allen Spendern bedanken kann“, so Kürten.