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Tierschutz Demonstration für das Tierheim

Gegen die Schließung des Gardeleger Tierheimes haben am Sonnabend rund 100 Menschen demonstriert.

Von Petra Hartmann 11.09.2017, 03:00

Gardelegen l Viele griffen zum Mikrofon, äußerten Wut und Unverständnis und trugen sich in die Unterschriftenliste für den Erhalt des Heimes ein. „Wir, die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter, haben unser Bestes gegeben, damit sich unsere Tiere wohlfühlen“, sagte Simone Karnstedt, die stellvertretende Leiterin des Tierheimes. „Das soll nun mit einem Schlag vorbei sein, weil hier eine Machtdemonstration des Amtes mit aller Härte zuschlägt“, so Karnstedt

Die Entscheidung des Kreises, das Tierheim bis zum 31. Oktober zu schließen, wurde ausnahmslos als zu hart kritisiert. Zumal die Begründung, der Vorsitzende des Tierschutzvereines, der das Heim betreibt, habe illegalen Handel mit Hunden aus Ungarn getrieben, den Anwesenden nicht ausreichte für eine solch weitreichende Maßnahme. „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das von irgendeiner Stelle gewollt war und dass man einen Anlass gesucht hat“, formulierte es die als „Schwanenmutter“ bekannte Gardelegerin Ingeborg Köhn.

Um einen sachlicheren Ton gegenüber der Stadt Gardelegen warb die ehrenamtliche Tierheim-Mitarbeiterin Beate Stanke. Sie wies darauf hin, dass es nicht die Stadt sei, sondern der Landkreis Salzwedel, der die Schließung angeordnet hatte. Allerdings wurden sofort ärgerliche Stimmen laut. Die Umstehenden unterbrachen sie und riefen, dass das Heim in die Verantwortlichkeit gehöre. Dass Bürgermeisterin und Stadt im Vorfeld nicht informiert waren, wollte niemand glauben. Für Unzufriedenheit sorgte auch, dass nur eine einzige Stadträtin, Hannelore von Baehr, zur Kundgebung erschienen war. Insgesamt 144 Bürger unterschrieben bisher die Petition für den Erhalt des Heimes. Weitere 1200 beteiligten sich im Internet an der Online-Petition. Die Liste will Josef Fassl, Landesvorsitzender der Tierschutz-Allianz, noch vor der Wahl an Innenminister Holger Stahlknecht übergeben.