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Umbau Ein Zuhause für den Hospizdienst

In Gardelegen wird sich künftig ein Zentrum des ambulanten Hospizdienstes Gardelegen und des Kinderhospizdienstes Altmark befinden.

Von Cornelia Ahlfeld 05.11.2019, 03:00

Gardelegen l Noch ist alles leer in den einstigen Ladengeschäftsräumen von Pulsack. Doch das wird sich zügig ändern. Denn in wenigen Tagen werden dort zunächst erst einmal die Handwerker einziehen. Trockenbauwände sind zu ziehen, um die Raumzuschnitte zu verändern, Elektro- und Sanitärarbeiten sind erforderlich.

Die Treppe im Geschäftsraum wird abgerissen. Der Zugang zur oberen Etage erfolgt künftig über einen angrenzenden Flurbereich. Ulrich Paulsen, Thomas Rehbein und Kathleen Tanger stellten jetzt die Pläne für den Umbau des Hauses zu einem Zentrum für den ambulanten Hospizdienst Gardelegen und den Kinderhospizdienst Altmark vor. Im Sommer hatte die Stiftung Adelberdt-Diakonissen-Mutterhaus Stendal als Träger der regionalen Hospizarbeit die Immobilie erworben. „Es brauchte aber dann doch noch einige Zeit, bis der Bau losgehen kann“, sagte Ulrich Paulsen, Pfarrer, Klinikseelsorger, Geschäftsführer des Stendaler Hospiz und Stiftungsvorstand. Die Stiftung als Bauherrin erwarte in den nächsten Tagen die Baugenehmigung für den Umbau der Verkaufsräume.

Die Aufträge seien bereits vergeben. Alle Firmen kämen aus der Region. „Das zeigt eben auch, dass die Arbeit regional verbunden ist“, betonte Paulsen. In den nächsten acht Wochen werden sich nun die Handwerker „die Klinke in die Hand geben“ und den Umbau voranbringen. Der Eingang an der Ecke wird bleiben, aber behindertengerecht umgebaut und mit einer Rampe versehen. In der unteren und oberen Etage werden sich unter anderem Büros, Gruppen- und Schulungsräume sowie behindertengerechte sanitäre Anlagen befinden.

Im Erdgeschoss wird zudem eine kleine Küche eingerichtet. Laut Zeitplan soll das Gebäude Ende 2019 oder Anfang 2020 bezogen werden. Dann könne der Hospizdienst aus den beengten Räumlichkeiten im Johanniterhaus Pfarrer Franz ausziehen. Und das Umherwandern habe dann auch ein Ende, sagte Thomas Rehbein, der mit Kathleen Tanger als hauptamtlicher Koordinator für den Hospizdienst tätig ist. Denn derzeit finden das Trauercafé, Kurse für ehrenamtliche Hospizhelfer und andere Veranstaltung im Rosen-Center oder im Gemeindehaus statt. Im ersten Quartal 2020 soll dann die offizielle Einweihung gefeiert werden

Etwa 160.000 Euro kostet der Umbau des Eckhauses. 80.000 Euro müssen als Eigenmittel aufgebracht werden. Und da hofft die Stiftung auf die Spendenbereitschaft der Menschen. Ein Großteil sei schon gesichert. Unter anderem gab es Zuwendungen von der Stadt Gardelegen, der Kreissparkasse, von Privatleuten und der Aktion „Stark fürs Leben“. Außerdem wurden die Erlöse einer Glücksbringer-Aktion von Schornsteinfegern und zweier Benefizkonzerte gespendet. Unterdessen habe auch die Lotto Toto GmbH eine Zusage erteilt. Derzeit fehlen noch etwa 12.000 Euro. „Jede kleine Aktion, auch zur Weihnachtszeit, hilft dann, die Arbeit voranzubringen“, betonte Paulsen, um „ein Zuhause für den ambulanten Hospizdienst und Kinderhospizdienst zu schaffen“.

Inzwischen sei die Hospizarbeit insgesamt auch in der Gesellschaft angekommen. Das mache auch der Standort des neuen Hauses, das eine warme, angenehme Atmosphäre ausstrahlen wird, deutlich – mitten im Stadtzentrum, mitten in der Gesellschaft. Für den ambulanten Dienst Gardelegen sind derzeit knapp 40 ehrenamtliche Helfer und 14 Helfer für das Kinderhospiz im Einsatz.