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Umbau Gardelegen soll ein Haus des Gastes bekommen

Das einstige Stadtmuseum mit der historischen Löwenapotheke in Gardelegen soll zu einem Haus des Gastes entwickelt werden.

Von Cornelia Ahlfeld 22.05.2018, 21:00

Gardelegen l Mit 115.000 Euro Eigenmitteln könnte die Stadt eine Investition tätigen, die das Gebäude der Alten Löwenapotheke nicht nur optisch aufwerten würde, sondern auch inhaltlich, was das Nutzungskonzept für die Einrichtung mit Tourist-Information, Galeriegeschoss und geschichtlicher Präsentationen betrifft. Dazu liegt für die nächste Sitzungsschiene der Fachausschüsse des Stadtrates, die mit der Stadtratssitzung am 11. Juni endet, eine Mitteilungsvorlage der Verwaltung vor. Mit 1,15 Millionen Euro sind die Brutto-Baukosten veranschlagt. 90 Prozent der Kosten könnten gefördert werden über das Programm „Verbesserung der regionalen Infrastruktur“. Entsprechende Anträge sollen gestellt werden.

Von den Gesamtbaukosten sind etwa 40 Prozent für die Fortsetzung des Sanierungsprogrammes für das denkmalgeschützte Vorderhaus erforderlich. Dabei handelt es sich um einen Renaissancebau aus dem Jahr 1685. Bisher wurden dort unter anderem das Mauerwerk trockengelegt, Mauerwerk im Eingangsbereich erneuert und neue Fenster eingebaut. Noch geplant sind Fassadenarbeiten, der Einbau weiterer neuer Fenster, die Sanierung des Daches und die Angleichung der Fußböden, damit eine barrierefreie Nutzung aller Räume in diesem öffentlichen Gebäude gegeben ist.

Der Anbau auf der Hofseite wurde 1983 fertiggestellt. Insbesondere in diesem Gebäude sei die Einhaltung rechtlicher Vorschriften in Sachen Brandschutz und Barrierefreiheit nicht oder nur sehr schwer möglich. Zwei Varianten kämen dabei in Frage: ein Umbau des vorhandenen Gebäudes oder ein Abriss und ein Neubau. Die Verwaltung plädiert für die zweite Variante. Bei einer Sanierung der vorhandenen Bausubstanz würde quasi nur ein „Skelett“ übrig bleiben. Der Anbau soll ein Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken, zwei Stahlbetontreppen, die zugleich als erster und zweiter Fluchtweg ausgewiesen werden sollen, und einem Flachdach werden. Innen- und Installationswände werden im Trockenbau erstellt. Die Eingangsfassade wird verglast. Außerdem soll im Anbau ein Personenaufzug eingebaut werden, der den barrierefreien Zugang zu allen Geschossen ermöglicht. Das Gebäude wird mit einer Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Feuerwehr versehen. Zudem wird eine Blitzschutzanlage, die es derzeit dort nicht gibt, eingebaut. Damit soll das alte und neue Gebäudeensemble zu einem Haus des Gastes entwickelt werden. In der Alten Löwenapotheke befindet sich die Tourist-Information. Die wird dort auch weiterhin ihren Sitz haben.

Das Büro wird in den Neubau verlegt, so dass es wieder Platz für eine Reutter-Ausstellung geben wird. Im Obergeschoss befinden sich vier Räume, die auch weiterhin museal und für Ausstellungen genutzt werden sollen. Das Dachgeschoss, der alte Boden, wird gegenwärtig als ungeordnetes Depot genutzt. Unter anderem aus Brandschutzgründen bestehe die Auflage, das Dachgeschoss zu beräumen, heißt es in der Mitteilungsvorlage. Der Keller mit seinem Tonnengewölbe wird weiterhin die Ausstellung Hopfen und Bier beherbergen und Veranstaltungsort für das Mittelalteressen sein.

Im zweigeschossigen neuen Anbau werden sich ein Büro, sanitäre Anlagen mit Besuchertoiletten, eine Teeküche und ein Mehrzweckraum befinden. Dieser Mehrzweckraum soll durch den Einsatz einer mobilen Trennwand vielfältig genutzt werden – für Ausstellungen zur Stadtgeschichte, als Lernort für Schulklassen oder als Veranstaltungsort in Kooperation mit anderen Partnern, wie der Volkssolidarität und den Gardeleger Fotofreunden. Denkbar seien dort Malkurse mit Künstlern aus der Region unter dem Motto „Heute schon gekleckst?“, Pillendreher-Workshops zur Apothekengeschichte oder thematische Bastelangebote, passend zu Aktionen in der Innenstadt, wie Knospenknall, Lichternacht oder Weihnachtsmarkt.

Als erster Ausschuss befasst sich damit der städtische Bauausschuss in seiner Tagung am kommenden Montag, 28. Mai, ab 19 Uhr im Haus II der Stadtverwaltung, Beratungsraum Rieseberg.