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Unterrichtsfrei Wer geht in Corona-Zeiten zur Schule?

Aber was machen eigentlich die Lehrer in diesen Tagen? Volksstimme schaute in der Sekundarschule Kalbe einmal nach.

Von Doreen Schulze 28.03.2020, 12:00

Kalbe l Der Schulhof der Kalbenser Sekundarschule ist menschenleer. Kein Kindergelächter schallt vom Schulhof. Keine Jugendlichen stehen in Grüppchen beisammen. Seit dem 16. März bleiben die Schulen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Und bis voraussichtlich 20. April wird dies auch so bleiben.

Auf dem Parkplatz vor dem Schulgebäude steht aber dennoch ein Auto. Es ist das Fahrzeug des Schulleiters, denn der kommt auch in Corona-Zeiten täglich zur Schule. „Es sind Schreiben an das Schulamt rauszuschicken. Es gibt vieles zu koordinieren. Anrufe von Eltern gehen ein, Fragen sind zu klären“, berichtet Schulleiter Ulf Gahrns. Oft gebe es Fragen zum Lernstoff, den die Schüler derzeit zu Hause absolvieren müssen.

Neuer Stoff werde den Sekundarschülern derzeit aber nicht vermittelt. Zwar gebe es verschiedene Plattformen im Internet, über die dies möglich wäre, aber nicht immer werde dort alles lehrplangerecht und vor allem faktenrichtig vermittelt, so Gahrns. Und nicht jeder Haushalt, in dem die Schüler leben, verfüge über ein leistungsstarkes Internet. „Neuen Stoff auf diese Weise zu vermitteln, ist schwierig“, räumt der Schulleiter ein. So erhalten die Schüler Aufgaben, um bereits im Unterricht durchgenommene Themen zu intensivieren. Das vorhandene Wissen soll gefestigt werden. Und sinnvoll könne es auch sein, an manchen Tagen einfach einmal wieder Schönschrift zu üben, betont der Schulleiter.

Die zu Hause zu erledigenden Aufgaben werden den Kindern und Jugendlichen oftmals per Handy mitgeteilt. So gebe es Whatsapp-Gruppen, in denen die Lektionen bekanntgegeben werden. Oftmals werden dazu Lerninhalte auch fotografiert und per Handy verschickt. „Wir wollen ja, dass in dieser Zeit sehr viel kontaktlos übermittelt werden kann“, berichtet Gahrns. Dazu gehörte auch, dass am Freitag, 13. März, jenem Tag, an dem zu erwarten war, dass die Schulen im Land geschlossen werden, zahlreiches Lehrmaterial sowie Bücher, die sonst in der Schule verbleiben, mit nach Hause geschickt worden sind.

Die Lehrer erarbeiten die Aufgaben für die Schüler entweder zu Hause oder in der Schule. Denn auch sie haben während der Corona-Pause nicht einfach schulfrei. Aber nicht nur diese besonderen Hausaufgaben sind zu erstellen. Für die Zehntklässler sind außerdem die Prüfungen vorzubereiten. Der Termin ist vom Land Sachsen-Anhalt verschoben worden. „Nun müssen wir sehen, wie es weitergeht“, sagt Gahrns.

Die Kollegen nutzen die Zeit auch, um nach den Baumaßnahmen die modernisierten Räume wieder herzurichten. So werden derzeit die Schulbibliothek und die Lehrküche für den Hauswirtschaftsunterricht wieder neu eingerichtet. „Und da bleibt auch einmal Zeit, um alles genau zu sortieren“, so Gahrns.

Und nicht nur der Schulleiter und das Lehrerkollektiv kommen in die Schule. Auch Handwerker gehören zu den täglichen Besuchern. Zwar sei das Gros der Sanierungsmaßnahmen im Schulgebäude schon beendet, aber einige Arbeiten stünden noch an, so der Schulleiter. So sind dieser Tage die Fliesenleger in Gange. Viel Lärm erzeugen diese Arbeiten nicht. Sie hätten auch problemlos bei laufendem Unterrichtsbetrieb erfolgen können. Nach Ostern werden die Maler erwartet. „Im Groben sind wir durch. Es sind nur noch Restarbeiten zu erledigen“, so Gahrns.