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Unwetter Dauereinsatz für die Feuerwehren

Nach dem Unwetter am Donnerstag hat gestern in Gardelegen das große Aufräumen begonnen. Fast alle Wehren waren am Donnerstag im Einsatz.

Von Cornelia Ahlfeld 23.06.2017, 19:31

Gardelegen l Die Gewitterfront mit dunklen Wolken, Extremregen, Sturm mit bis zu 100 Stundenkilometern und Hagelschauern zog am Donnerstagnachmittag über den Großraum Gardelegen, um am Abend erneut zurückzukommen – wieder mit Sturm, heftigem Regen, Blitz und Donner. Dieses schwere Unwetter sorgte bei den Feuerwehren im Bereich Gardelegen für einen Dauereinsatz. Zahlreiche Bäume waren wie Streichhölzer umgeknickt. Etliche fielen auf Oberleitungen mit der Folge, dass es in weiten Teilen keinen Strom gab und der Zugverkehr unterbrochen war.

Um 13.47 Uhr folgte der erste Einsatz für die Miesterhorster Kameraden – ein Baum war auf die Straße gestürzt. Es folgten quasi im Minutentakt die weiteren Alarmierungen – und zwar im gesamten Bereich der Stadt Gardelegen. Abends um 22 Uhr gab es dann das offizielle Ende für alle Wehren, informierte gestern auf Anfrage Gardelegens Stadtwehrleiter Sven Rasch. Der Schwerpunkt der Einsätze habe im Bereich Solpke bis Taterberg gelegen. Bei Lenz sei eine Regionalbahn in einen Baum gefahren, der auf die Gleise gestürzt war. Der Lok-Führer sei leicht verletzt worden. Die sieben Insassen blieben unverletzt. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt sei Breiteiche und Kämeritz gewesen.

Laut Bilanz des Altmarkkreises gab es im Altmarkkreis 83 Unwettereinsätze und im Landkreis Stendal 71 Einsätze. Einen Tag nach dem Unwetter begannen gestern dann die weiteren Aufräumarbeiten. „Am Donnerstagabend konnten nur die wichtigsten Arbeiten durchgeführt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten“, so Rasch. Das heißt, Bäume seien von den Straßen, Leitungen und Schienen beräumt worden. Gestern wurden mit der Beräumung von Neben- und Wirtschaftswegen sowie Fahrradwegen begonnen. Sämtliche Einsatzorte seien aufgenommen worden. Denn mit den weiteren Arbeiten müssten Firmen beauftragt werden. „Das wird noch gut eine Woche dauern, bis die Wege wieder passierbar sind“, so Rasch.

Dazu kamen vollgelaufene Keller, die ausgepumpt werden mussten. In Wiepke habe wieder das Wasser auf der Straße gestanden. Die Kosten allerdings wird die Stadt tragen müssen. „Bei einer solchen Unwetterlage können wir keine Gebührenbescheide verschicken“, erläuterte Rasch. Da sei die Stadt in Sachen Ordnung und Sicherheit zuständig. Schäden gibt es allerdings auch im privaten Bereich. In den Wäldern sind zahlreiche Bäume umgestürzt. Auch die Landwirtschaft ist betroffen. So wurden beispielsweise Maiskulturen im Raum Jerchel geradezu vom Hagel rasiert.

Im Bereich Gardelegen gab es am Donnerstag in über 2000 Haushalten Stromausfälle. Besonders schwer betroffen waren Mieste mit rund 900 Haushalten, Miesterhorst mit 280 Haushalten und Gardelegen mit 126 Haushalten (wir berichteten). Auch gestern hatte die Avacon noch zahlreiche Störungen zu beheben. In Ziepel waren am Mittag noch 48 Haushalte ohne Strom, in Kämeritz 4, in Mieste 4 und in Sachau 10. „Manche Stellen sind schwer erreichbar“, sagte Corinna Hinkel, Pressesprecherin der Avacon. Das Problem seien umgestürzte Strommasten, aber auch Bäume und Äste, die Leitungen zerrissen haben. Auch Äste, die nur auf den Leitungen liegen, würden bereits als Überbrückung wirken. Zur Schadenshöhe konnte Hinkel noch keine Angaben machen.