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Veranstaltung Carmen Hanke in Gardelegen

Carmen Hanken, Witwe von Pferdeflüsterer Tamme, war in der Gardeleger Bibliothek zu Gast.

Von Gesine Biermann 15.11.2018, 16:53

Gardelegen l „Moin, Moin“, sagt sie zur Begrüßung. Mit „Moin, Moin“, antworten ihre Fans. „Na das klappt doch schon mal“, freut sich die zierliche Frau am Stehpult.

„Nö“, sitzen will sie nicht. Aber „Du sagen“ will sie dürfen. „Zu euch allen. So wie unter uns Pferdeleuten üblich.“ Und sie darf. Der Applaus ist Antwort genug. Offenbar sind es alles Pferdeleute, die am Mittwochabend in die Gardeleger Bibliothek gekommen sind. Und alle anderen sind zumindest Fans von ihrem verstorbenen Mann Tamme Hanken. Denn um den plötzlich verstorbenen XXL-Ostfriesen, den berühmten Tierheiler und charismatischen Fernsehliebling und sein Leben geht es schließlich an diesem Abend. In ihrem neuen Buch erzählt seine zwei Köpfe kleinere Frau davon, wie er so war. Und wie es war, als sie ihm zum ersten Mal begegnete – „Mich hat er natürlich auch vereiert“, gesteht sie augenzwinkernd. Dann allerdings habe sie ihm wohl „ein bisschen zu tief in die Augen geguckt“, gibt die passionierte Reiterin zu. Neben vielen Pferdegeschichten steckt schließlich auch eine Liebesgeschichte in ihrem Buch.

Aber natürlich liest die 58-Jährige nicht nur an diesem Abend. Manchmal legt sie ihr Buch auch beiseite und plaudert einfach ein bisschen. So erfahren die Besucher zum Beispiel, warum sie überhaupt auf den Hankenhof kam: „Eigentlich hatte meine Mutter mir geraten, mal zu diesem Knochenbrecher-Dingsda zu fahren...“ Und zur Freude der Gäste hat Carmen Hanken natürlich alle seine Sprüche parat. Angefangen von „Schätzelein, ich habe Visionen“, Tammes Lieblingssatzanfang, der stets neuen Ideen vorangegangen sei, die Leute in seiner Umgebung aber eher in Anspannung versetzte, bis hin zu seinen Expertentipps, die schon mal deutlich wurden. „Schätzelein, dein Pferd hat einen 16-er Rücken, aber du hast einen 18-er Arsch“, habe er mal zu einer Reiterin gesagt, verrät seine Witwe, und macht ihren Zuhörern damit die größte Freude. Denn die sehen den 2,06 Meter großen Ostfriesen, den sie aus vielen Fernsehsendungen kennen, wieder vor sich. Viele lachen laut oder schmunzeln bei ihren Erinnerungen vergnügt vor sich hin. Das Eis ist gebrochen. Und als sich Carmen Hanken dann in ihrer Lesepause auch noch ganz viel Zeit nimmt, um ihre Bücher zu signieren und viele persönliche Worte zu wechseln, ist es völlig aufgetaut – und das Publikum schwer begeistert.

Der herzliche Applaus am Ende ist deshalb übrigens auch ein Dankeschön an den Förderverein der Gardeleger Bibliothek, der mit der Einladung der Wahlostfriesin wieder mal ein gutes Gespür für die Leser bewiesen hat.