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Vereine Sozialverband löst sich auf

Der Gardeleger Sozialverband ist Geschichte. Die Mitglieder stimmten der Auflösung zu.

Von Doreen Schulze 24.11.2017, 14:00

Gardelegen l Mit Wirkung per 31. Dezember 2017 löst sich der Kreis-Sozialverband Gardelegen im Sozialverband Deutschland mit Zustimmung des Landesverbandes auf. Dafür stimmten am Donnerstag die Teilnehmer der Mitgliederversammlung. Vorstandsmitglied Rosemarie Lagemann und Karl-Heinz König, Vorsitzender der Revisionskommission, nennen für diesen Entschluss mehrere Gründe.

So gibt es nach dem Tode des langjährigen Verbandsvorsitzenden Joachim Strutz derzeit keinen Vorsitzenden. „Und wir sind überaltert“, stellt König, mit 92 Jahren ältestes Mitglied im Verband, fest. „Wir kriegen keinen neuen Vorstand mehr zusammen. Ich habe einige angesprochen, alle haben Nein gesagt“, so Lagemann.

Hinzu komme die prekäre finanzielle Lage. „Aus Eigenmitteln können wir das nicht mehr stemmen“, erklärt König. Ging der Kreisverband 1990 mit mehr als 400 Mitgliedern an den Start, sind es nun nur noch 103. Das mache sich auch in den Beitragseinnahmen bemerkbar. 1831,86 Euro erhielt der Kreisverband in diesem Jahr vom Bundesvorstand als Beitragsanteil. Allein für die Miete für das Büro im Awo-Gebäude an der Gartenstraße 27 sind im Jahr aber 1873 Euro fällig, wie König vorrechnet. In diesem Jahr können die Ausgaben durch Spenden und Zuschüsse (Hansestadt Gardelegen 400 Euro, Altmarkkreis Salzwedel 1800 Euro und weitere) gedeckt werden. Wie Lagemann informiert, teilte der Altmarkkreis aber bereits mit, dass im kommenden Jahr keine Förderung, außer projektbezogene, vergeben werde.

Von der Sitzung des Landesverbandes Anfang November berichtet König, dass dort mitgeteilt wurde, dass die Kreis-Sozialverbände künftig als eingetragene Vereine fungieren sollen und somit auch eine Steuernummer beantragen und jährlich einen Steuerbescheid abgeben müssen. Ein Mehraufwand für die Ehrenamtlichen.

„Wir alle sind alt, gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe. Es kommen neue Aufgaben auf uns zu. Die finanzielle Lage. Das alles können wir nicht mehr packen“, fasst Lagemann zusammen, „ich hoffe, ihr versteht uns.“

Die Geschäftsstelle wird zum Jahresende aufgelöst. Die soziale Versorgung der Bevölkerung soll aber weiterhin abgesichert werden. So habe der Landesverband zugesagt, monatliche Sprechstunden in Gardelegen abzuhalten. Die Mitglieder des Kreisverbandes bleiben auch nach der Auflösung Mitglieder des Sozialverbandes Deutschland.