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Vernissage „Schrittwechsel“ der künstlerischen Art

„Schrittwechsel“: So lautet der Titel einer Ausstellung, die am Freitag, 15. Juli, im beschaulichen Thüritz eröffnet wird.

Von Conny Kaiser 07.07.2016, 10:39

Thüritz l Er ist ein Kreativer, ein echtes Naturtalent, das schon als Grafikdesigner, als Musiker und als Schriftsteller tätig war. Seit 2013 gibt es eine neue künstlerische Leidenschaft im Leben des Gerd Kassühlke (60). Er malt. Seine Acrylwerke, auf denen er am liebsten Menschen abbildet, packen den Betrachter. Mal entspringen sie der Realität, mal der Fantasie des Künstlers. Der zeigt die Personen in den unterschiedlichsten Situationen – und demnächst lässt er auch die Öffentlichkeit daran teilhaben. Denn am Freitag, 15. Juli, eröffnen er und seine Frau Tanja (39) auf ihrem Hof in der Dorfmitte von Thüritz ihre erste größere Ausstellung.

„Ich wollte mich nach den drei Jahren, in denen ich jetzt male, aber noch nicht allein mit meinen Werken präsentieren“, sagt Gerd Kassühlke. Deshalb hätten er und seine Frau Kontakte zu anderen Künstlern geknüpft. Und drei von ihnen – Evelyn und Jürgen V. Neumann sowie Jürgen F. Schulz, die vor allem bildhauerisch arbeiten – sind nun mit von der Partie. Die Kreativen aus dem Wendland zeigen Skulpturen und Plastiken aus den unterschiedlichsten Materialien. Sie treffen sich in Thüritz quasi zu einem gemeinsamen Tanz, bei dem es aber in verschiedene Richtungen geht. Deshalb der Name der Ausstellung: „Schrittwechsel“.

Wechsel, zumindest in Sachen Erwerbstätigkeit und Wohnort, gab es im Leben der Kassühlkes bereits häufiger. Er stammt aus Niedersachsen und hat lange in Frankfurt/Main gelebt. Sie kommt aus der hessischen Stadt Gießen und hat unter anderem schon in Österreich und Australien gelebt. 2008, als er gerade von einer Wohnwagentour durch Osteuropa zurückkehrte, haben sich die beiden kennen und lieben gelernt und – zwischen ihnen passte es einfach – schon nach kurzer Zeit geheiratet. Wenig später erlangten sie sogar Fernsehberühmtheit, als sie der Sender RTL 2 auf der Suche nach einem günstigen Wohnhaus mit der Kamera begleiten ließ. In der Altmark wurde das Ehepaar fündig. Zuerst in Baars und dann in Thüritz, wo es seit 2010 seinen Lebensmittelpunkt hat.

Einen ehemaligen Schweinestall, der an ihr Wohnhaus angrenzt, haben Tanja und Gerd Kassühlke entkernt und in ein modernes Atelier mit angeschlossenem Galerieraum verwandelt. Hof und Garten, die zuvor ziemlich verwahrlost waren, haben sie ebenfalls wieder hergerichtet. Und sie können sich auch vorstellen, das beides künftig mit in das Ausstellungskonzept einfließt. Schon zum 15. Juli sollen dort erste Kunstwerke aufgestellt werden.

Das Ehepaar hofft, dass sich nicht nur Künstlerkollegen von der Einladung zu der um 19 Uhr beginnenden Vernissage angesprochen fühlen, sondern auch Menschen aus dem Umland, die vielleicht einfach neugierig darauf sind, was das Ehepaar da so in seinen vier Wänden macht. Denn auch Tanja Kassühlke ist nicht nur eine Art Managerin des gemeinsamen Projektes, sondern sie ist selbst kreativ, verwandelt zum Beispiel Pflanzschalen in kleine Kunstwerke. Einige davon werden ebenfalls ab dem 15. Juli zu sehen sein.

Die Kassühlkes hoffen, dass an besagtem Abend das Wetter mitspielt. Dann finden die Begrüßung und der anschließende Sektempfang auf dem Hof des Hauses statt. Und hinterher kann sich das Publikum dann in der Galerie umsehen. Der Eintritt ist frei. Und das soll auch in den kommenden Wochen so bleiben.

„Die Ausstellung ist nicht kommerziell – auch wenn wir uns natürlich freuen, wenn die Werke auf Interesse stoßen und der eine oder andere vielleicht eins davon erwerben möchte“, sagt Tanja Kassühlke. Doch zuvor werden sie und ihr Mann erst einmal mit den anderen Ausstellern beraten, wie genau der „Schrittwechsel“ gestaltet werden soll, wie und wo also jedes einzelne Werk präsentiert wird, sodass der künstlerische Tanz dann auch zu einer wirklichen Inspiration für seine Macher und natürlich für das Publikum geraten kann.