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Versandung droht Einsatz fürs Muldenbiotop gefordert

Jeetzes Ortschaftsrat hat bei der Stadt Kalbe eine dringende Unterhaltungsmaßnahme für das Muldenbiotop angefordert.

Von Cornelia Kaiser 15.07.2018, 00:00

Jeetze l „Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie das hier früher oft ausgesehen hat. Dann kam das Wasser den Berg hinunter und hat im Dorf die Keller volllaufen lassen“, erinnert sich Ortsbürgermeister Wilfried Krüger an jene Zeit, als in Jeetze noch nicht das sogenannte Muldenbiotop existierte. Nach wie vor sieht er es, daran lässt er bei einem Ortstermin keinen Zweifel, als eine klasse Leistung aller damals Beteiligten an. Denn seit es vor mittlerweile 18 Jahren seiner Bestimmung übergeben worden ist – eine Art Gedenkstein erinnert am Ortseingang aus Richtung Kahrstedt daran –, gehören die Überschwemmungen der Vergangenheit an.

Doch inzwischen gibt es wieder Probleme. Wie vor wenigen Tagen bei einer Begehung durch den Ortschaftsrat festgestsellt wurde, sind Ein- und Durchläufe im Muldenbiotop versandet. „Hier muss jetzt dringend etwas passieren“, so Wilfried Krüger an die Adresse der Stadt Kalbe. Andernfalls drohe das ausgeklügelte Entwässerungssystem, das für einen hohen sechsstelligen DM-Betrag und mit Fördermitteln gebaut worden ist, die Funktionstüchtigkeit zu verlieren. Der finanzielle Aufwand, so Krüger weiter, würde sich nach Ansicht von Fachleuten in Grenzen halten. Vorausgesetzt, es geschehe bald etwas.

Das Muldenbiotop existiert auf beiden Seiten des landwirtschaftlichen Weges aus Richtung Kahrstedt. Es fängt das Oberflächenwasser auf, das von der dortigen Anhöhe herunterfließt und führt es um das Dorf herum in ein Grabensystem. Zudem sind einst rund um die zwei Bodensenken, die via Rohr unterhalb des landwirtschaftlichen Weges verbunden sind, 176 Obstbäume angepflanzt worden. Das verleiht der Entwässerungsanlage, die nur mit Unterstützung privater Grundstücksbesitzer im Auftrag der damals noch selbstständigen Gemeinde entstehen konnte, zusätzlich eine gewissen Idylle. „Früher“, so der Ortsbürgermeister, „führte der Acker direkt bis an das Dorf heran.“ Heute liege das Biotop dazwischen. Sand, der von der Anhöhe angespült werde, lagere sich natürlich auch dort ab. „Nach 18 Jahren“, sagt Krüger, „muss mal wieder investiert werden.“