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Vogelplage Es ist wieder laut im Kalbenser Stadtpark

Für Dreck und Krach sorgen auch in diesem Jahr wieder hunderte Saatkrähen im Stadtpark in Kalbe.

Von Cornelia Kaiser 26.02.2021, 05:00

Kalbe l Es ist ein Problem, das sich jährlich wiederholt – und dem die Stadtvertreter größtenteils machtlos gegenüberstehen: Hunderte Saatkrähen bevölkern den Stadtpark in Kalbe und bereiten sich dort aktuell wieder auf ihr Brutgeschäft vor. Der Dreck, aber vor allem der Krach, der dabei entsteht, sind eine enorme Herausforderung für Anwohner und Passanten. Das Krächzen der als Singvögel deklarierten und unter strengem Schutz stehenden Tiere ist weit über den Stadtpark hinaus zu hören.

Laut Bescheid der Naturschutzbehörde, so Bürgermeister Karsten Ruth, dürften auch in diesem Jahr nur die bereits bekannten Maßnahmen zur Vergrämung erfolgen. Lediglich entlang der Wege sowie in einzelnen Bäumen auf dem Friedhof dürften die Tiere vertrieben werden.

„Das heißt, mit viel Aufwand dürften sie hundert Meter weiter gedrückt werden, wo sie eine absolute Schutz- und Ruhezone eingeräumt bekommen haben.“ Vor diesem Hintergrund, so der Bürgermeister, sei der personelle und materielle Einsatz, der für eine solche Vergrämungsaktion nötig wäre, unbedingt zu hinterfragen. „Auf dem Friedhof aber“, sagte er auf Volksstimme-Anfrage, „werden wir aktiv, wenn sich massive Verunreinigungen abzeichnen“. Noch ist das nicht der Fall.

Kalbe hat seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten das zweifelhafte Alleinstellungsmerkmal, über die größte Saatkrähenkolonie Sachsen-Anhalts zu verfügen, wobei sich die Tiere hauptsächlich auf den Stadtpark konzentrieren. Und obwohl dort aus Gründen der Gefahrenabwehr vor einigen Wochen mehrere große Bäume gefällt worden waren, sind die Krähen, jedenfalls gefühlt, in der gewohnten Anzahl dorthin zurückgekehrt.

Im vergangen Jahr waren in Kalbe insgesamt 604 Brutpaare registriert worden, davon allein 585 im Stadtpark. Ein Jahr zuvor waren es dort 429 Brutpaare gewesen, allerdings hatte es da auch, wie Naturschützer Michael Arens erinnert, Vergrämungsangaben gegeben. Seine jährlichen Aufzeichnungen datieren bis in das Jahr 2001 zurück. Demnach hatte es damals 714 Brutpaare in Kalbe gegeben. „Es ist“, so der Vienauer Fachmann, „ein ständiges Auf und Ab.“