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Vorführung „Erica“ drischt 160 Garben

Der Jävenitzer Heimatverein hatte zur Klönbank an den Hof von Familie Piel gebeten. Und dort ging es zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Von Elke Weisbach 26.08.2019, 05:00

Jävenitz l Den heißesten Job des Tages hatte Klaus Dieter Kühnast in Jävenitz. Er stand oben auf der Dreschmaschine mit dem schönen Namen „Erica“ aus den 1930-er Jahren, die von einem Utos, Baujahr 1986 angetrieben wurde, in der prallen Sonne und packte eine Getreidegarbe nach der anderen hinein.

Vorn kam dann das gedroschene Getreide heraus und fiel gleich in Säcke. Hinten an der Maschine wurde das Stroh gleich gebunden entsorgt. Und auch dieser Job war etwas für Hartgesottene, denn es staubte fürchterlich. Anno dazumal war die Arbeit in der Landwirtschaft wahrlich kein Zuckerschlecken. Auch wenn schon Maschinen vorhanden waren, so war doch noch reichlich Handarbeit nötig, wie Moderator Konrad Krüger die zahlreichen Gäste informierte.

Der Studienrat gehörte zu den „Freunden alter Landtechnik und Traktoren“ aus Hohendodeleben, mit denen Reinhardt Piel aufgrund seiner Sammelleidenschaft – weitere alte Landwirtschaftstechnik wie eine alte Mahlmaschine, Mähbinder und Traktoren hatte er ebenfalls vor dem Haus aufgebaut – freundschaftlich verbunden ist. Und sie haben ihm gern bei den Dreschvorführungen geholfen, die zweimal am Sonnabend stattfanden und bei denen insgesamt 160 Garben gedroschen wurden.

Ingeborg Lamprecht vom Heimatverein freute sich bei der Begrüßung der vielen Besucher, dass diese neue Form der Klönbank so gut ankam und die Plätze gar nicht für alle ausreichten. Sie bedankte sich bei allen fleißigen Helfern, insbesondere bei Reinhardt Piel mit einem Kanister Diesel für die nächste Getreideernte und bei seiner Frau Christiane mit anderem Sprit für die Unterstützung. Zudem hatte sie auch noch ein Präsent für Erika Pieper und Hertha Günther, den fleißigen Kuchenbäckerinnen. Und es gab nicht nur Süßes, sondern auch herzhafte Schmalz- und Wurststullen zum Kaffee, Muckefuck oder kalten Getränken.

Zudem präsentierten Maik und Christian Matthies zahlreiche alte Fotos aus Jävenitz mit landwirtschaftlichen Motiven von früher an die Scheunenwand gehängt. Jeder war eingeladen, nach bekannten Gesichtern Ausschau zu halten.