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Vorhaben Hoffnung für maroden Markt?

Der Ortskern von Letzlingen ist in die Jahre gekommen. Nun gibt es berechtigte Hoffnung auf Sanierung.

Von Elke Weisbach 10.10.2020, 01:01

Letzlingen l Der Marktplatz in Letzlingen ist keine Augenweide mehr. Die Kaufhalle – ein DDR-Bau aus den 70-er Jahren – steht seit zwei Jahren leer. Der Abriss der alten Konsumschule hat nicht nur eine unschöne Baulücke hinterlassen, sondern offenbart auch die marode Rückseite des Kulturhauses. Die gepflasterte Marktfläche selbst ist durch Wurzelausbildungen der 1993 angepflanzten Bäume stark verworfen und stellt dadurch auch eine große Unfallgefahr dar. Dazu kommt, dass die Grünflächen im direkt angrenzenden Bereich des Marktes an der B 71 total zerstört sind. Schuld daran sind Baumaßnahmen, aber auch die Unvernunft einiger Kraftfahrer, die statt der angebotenen Parktaschen die Grünflächen als Stellflächen benutzen. Angelegt wurden sie einst, um das Oberflächenwasser von der Bundesstraße aufzunehmen.

Der Ortschaftsrat um Ortsbürgermeisterin Regina Lessing hat schon seit Jahren die Sanierung dieser Bereiche auf der Investitionsliste. Nun könnte der Wunsch in Erfüllung gehen, wenn der Stadtrat während seiner Sitzung am Montag, 2. November, dem vorliegenden Beschluss zustimmt, das Gebiet der Städtebauförderung „Lebendige Zentren – Altstadt und Bahnhofsvorstadt“ durch Hinzunahme des Letzlinger Ortsteilzentrums zu erweitern. Das ist seit diesem Jahr möglich, da Bund und Land die Struktur des Förderprogramms geändert haben.

Damit verbunden wäre dann auch die entsprechende Fortschreibung und Ergänzung des Integrierten Gemeindlichen Entwicklungskonzeptes (IGEK) sowie die Aufnahme der Fördermaßnahme in den nächsten Haushalt. Das ist der erste Schritt auf dem Weg. Denn saniert werden könne nur, das ist auch den Letzlingern klar, mit Fördermitteln.

Um den Stadtrat und die eventuellen Fördermittelgeber zu überzeugen, wurde seit Mai im Heidedorf an einem Sanierungskonzept für den gesamten Bereich gefeilt, erläuterte Regina Lessing im Gespräch mit der Volksstimme. Denn es sollte nicht nach der Gießkannenmethode mal hier, mal da saniert, sondern die Neugestaltung kompakt angefasst werden. Dafür bildete sich eine Projektgruppe.

Als Lessing von den neuen Fördermöglichkeiten hörte und im Ortschaftsrat mitteilte, waren Thomas Genz und Karell Lüders sofort mit von der Partie. Die weiteren Mitstreiter, die unter anderem auch Fachkenntnisse mit einbringen konnten, habe sie, so Lessing, persönlich angesprochen. So arbeiteten in der Projektgruppe neben den drei bereits genannten auch Stefanie Wiegmann, Fabian Prochorowski, Tobias Grunack, Sebastian Kauer, Annett und Guido Lüders sowie Mario Niese mit. Erstmalig traf sich die Gruppe am 5. Mai. „Und das lief vom ersten Treffen an wie ein Länderspiel, alle brachten sich ein“, freute sich die Ortsbürgermeisterin. Einmal im Monat wurde zusammen gesessen und beraten.

Das letzte Mal kam die Projektgruppe am Dienstag zusammen. An diesem Treffen nahm auch der Eigentümer der Kaufhalle teil, der seine Pläne nach dem Abriss des Gebäudes vorstellte. Das wurde im Anschluss noch in die Endfassung des Konzeptes eingearbeitet, die am kommenden Dienstag, 13. Oktober, während der Ortschaftsratssitzung ab 19.30 Uhr im Klubraum des Sportlerheimes vorgestellt wird.

Die derzeit geschätzten Gesamtkosten für die Sanierung des Ortskerns, der in drei Bereiche (Grünfläche an der Bundestraße, Neugestaltung der Marktfläche, einschließlich der Kreisstraße, der Parkflächen und der straßenbegleitenden Radwege, sowie das Kulturhaus inklusive der umlaufenden Freifläche und Schließung der Baulücke) aufgeteilt ist, belaufen sich auf 1 745 000 Euro, inklusive Fördermittel. Die Realisierung wird über vier Jahre von 2021 bis 2024 anvisiert.

Voraussetzung ist aber die Aufnahme des Letzlinger Orteilzentrums in den Städtebauförderbereich. Dazu berät der städtische Bauausschuss am kommenden Dienstag, 12. Oktober, der um 19 Uhr in der Gardelegener Reuttergrundschule trifft. Im Anschluss wird der Beschluss vom Finanzausschuss (Mittwoch, 14. Oktober) und vom Hauptausschuss (Dienstag, 27. Oktober, jeweils ab 19 Uhr im Kulturhaus Letzlingen) beraten.