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Wahl-Rückblick Kuthe: "Haben uns der AfD nicht gestellt"

Das Ergebnis der Landtagswahl in der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen spiegelt das Wählervotum in Sachsen-Anhalt wider.

Von Harald Schulz 15.03.2016, 02:00

Oebisfelde l Eine der großen Verliererinnen der Landtagswahl war die SPD-Direktkandidatin Angela Leuschner aus Weddendorf. Immerhin erreichte sie im Wahlkreis 7 Haldensleben deutlich über 15 Prozent Erststimmen, damit im Ranking den vierten Platz hinter Ralf Geisthardt (CDU), Wolfgang Rehfeld (AfD) und Guido Helmut Henke (Die Linke). Jedoch ahnte sie bereits vor ihrer Stimmabgabe im Weddendorfer Feuerwehrhaus, dass die Wahlparty in Magdeburg so erheiternd nicht sein wird. Sie kehrte dann auch ernüchtert von dort zurück.

In ihrem Heimatort und in den Nachbardörfern Wassensdorf und Breitenrode erzielte Leuschner die Spitzenergebnisse von 42,2, 32,3 und 31 Prozent. Die SPD-Wahlbotschaft erreichte hingegen in Schwanefeld, Ribbensdorf und Hörsingen nur knapp über 10 Prozent der Wähler. Für ihre politische Zukunft will die Sozialdemokratin sich auf ihre Arbeit im Kreistag und im Stadtrat, insbesondere für soziale Belange, widmen. Angesprochen auf die im Herbst anstehende Bürgermeisterwahl in der Einheitsgemeinde meinte sie: „Ich muss das erst einmal alles sacken lassen. Aber man sollte nie ,nie‘ sagen.“

Die Alternative für Deutschland (AfD) punktete in den Dörfern. Die Ergebnisse bewegten sich zumeist mit Werten von deutlich über 20 Prozent. Spitzen von 39,4 und 38 Prozent erzielte die Partei in Everingen und Döhren, ein Ausreißer mit 12,7 wurde aus Eschenrode gemeldet. Dort erreichte die CDU – auch in der Einheitsgemeinde der Wahlsieger – das Topergebnis von 47,6 Prozent.

Die Volksstimme fragte bei Vertretern des Stadtrates Oebisfelde-Weferlingen nach ihren Wahleindrücken. Der Vorsitzende des Stadtrates, Thomas May (Piraten): „Das ist die Quittung für fünf Jahre Landespolitik. Aber nun eine Opposition ohne Antworten vorzufinden, damit ist auch keine Lösung in Sicht.“ CDU-Fraktionsvorsitzender Karsten Schindler zeigte sich erschüttert von dem Ergebnis der Landtagswahl. „Die Ursache für das Wahlergebnis sehe ich bei der überheblichen Einstellung der Politiker in Sachen Flüchtlingspolitik und einer vergessenen Bildungspolitik der Vorjahre. Stimmen der Bürger wurden nicht berücksichtigt, sondern einfach ignoriert und für falsch erklärt.“ Kurz und trocken ist die Antwort vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Dirk Kuthe: „Wir haben uns der AfD nicht gestellt.“ Einer, der 2011 kandidierte, nämlich Jörg Lauenroth-Mago von Bündnis 90 / Die Grünen, freut sich über die größere Wahlbeteiligung als noch 2011. Er meint: „Mit der Wahl haben mehr Menschen ihre Probleme aufgezeigt. Ich bedaure hingegen den AfD-Erfolg. Ob diese Partei Lösungen aufzeigen kann, das wird der politische Alltag zeigen.“ Dass jedoch für das Flüchtlingsproblem weiter eine humanitäre Lösung gesucht wird, dass ist ein guter Weg, so Lauenroth-Mago.