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Elektro-Mobilität Wo man in Gardelegen an der Steckdose tankt

Im Altmarkkreis Salzwedel gibt es 198 zugelassene Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb. In Gardelegen kann man diese an zwei verschiedenen Stationen laden.

Von Stefanie Brandt 25.05.2021, 06:24
E-Autos im Altmarkkreis „betanken“: In Gardelegen geht das sowohl in der Stadtmitte als auch im Gewerbegebiet.
E-Autos im Altmarkkreis „betanken“: In Gardelegen geht das sowohl in der Stadtmitte als auch im Gewerbegebiet. Christoph Soeder/dpa

Gardelegen - Bereits seit dem Nikolaustag 2017 steht eine Ladesäule der Avacon mit zwei Anschlüssen und integriertem Werbebildschirm im Stadtzentrum Gardelegens an der Rudolf-Breitscheid-Straße. „Von Januar 2020 bis heute wurden an der Ladesäule rund 12?700 Kilowattstunden getankt“, informierte Corinna Hinkel, für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Avacon zuständig, auf Volksstimme-Anfrage. Das würden rund gerechnet etwa 65?000 Kilometer Fahrleistung entsprechen. „Die Ladevorgänge beliefen sich auf rund 770“, erklärt Hinkel weiter. Gut 1,5 Mal am Tag wird die Station damit genutzt. Ausgesprochene saisonale Schwankungen seien dabei laut Avacon nicht erkennbar. Allerdings: Bis Mitte Oktober des Vorjahres war das Aufladen des Autos an der Station im Zentrum noch kostenlos. Das hat sich inzwischen geändert. Für jede Ladung muss gezahlt werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hinkel: „Die Kosten kann man nicht einheitlich beziffern, da sie abhängig vom Vertragsverhältnis der jeweiligen Nutzer sind.“ Kunden können zum Beispiel mit der E.ON Drive App zahlen, wobei dafür ein Vertrag notwendig ist. Sie können aber auch über einen anderen Fahrstromanbieter per Roaming tanken oder ohne Vertragsbindung mittels Direktbezahlung.

Auslastung ist rückläufig

„Die Auslastung ist seit Abrechnung der Ladevorgänge im Oktober vorigen Jahres jedoch rückläufig“, gibt die Avacon-Pressesprecherin zu, die hinzufügt: „Derzeit haben wir keine Errichtung weiterer Ladesäulen im Raum Gardelegen geplant.“

Dabei sind die 770 Ladevorgänge in knapp 1,5 Jahren im altmärkischen Vergleich gar nicht so schlecht. In Klötze wurde beispielsweise im Jahr 2020 die Ladestation insgesamt nur 45 Mal angefahren.

Passt das E-Auto nicht in die Altmark? Nach Informationen von Inka Ludwig, Pressesprecherin des Altmarkkreises Salzwedel, gibt es aktuell 198 zugelassene E-Fahrzeuge im Kreisgebiet. Eine recht geringe Anzahl, bedenkt man, dass die Zahl der Gesamtzulassungen an Fahrzeugen im Kreis bei 83?085 (Wert aus 2020) liegt. Hierzu zählen allerdings auch die nicht durch Kraftstoff angetriebenen Fahrzeuge wie beispielsweise Anhänger und Wohnanhänger.

Dabei gibt es schon ein recht breites Netz von E-Ladesäulen im Altmarkkreis. In Klötze sind es zwei Lade-Anschlüsse an der Breiten Straße. Zudem bietet seit Januar auch das Autohaus Neuling die Möglichkeit zum Laden von Elektroautos an. In Salzwedel gibt es sogar fünf Möglichkeiten zum Stromtanken. Auf dem Parkplatz der Kreisverwaltung befinden sich zwei E-Ladesäulen, davon ist eine Schnellladesäule. Zudem stehen Ladesäulen an der Kleinbahnstraße sowie am Chüdenwall und Vor dem Lüchower Tor.

In Gardelegen können Elektro-Fahrzeugbesitzer neben der Station am Rathaus seit Dezember 2020 auch das Gewerbegebiet anfahren, um zu tanken. An der breiten Gehre, auf dem Kundenparkplatz des Autohauses Hotz, steht eine öffentliche Ladesäule mit vier Punkten von 20 bis 50 kW (Schnellladestation) für alle Marken zur Verfügung. Sie ist 24 Stunden am Tag zugänglich und auch auf diversen Internetseiten, auf denen E-Autobesitzer die nächste Lademöglichkeit finden, gelistet.

Schnellladestation lockt

„Seit sie online gelistet ist, wird die Station auch häufiger angefahren. Gerade die Schnellladestation lockt auch Fremdfabrikate zu uns. Wir hatten hier schon Tesla, Mitsubishi oder Hyundai“, berichtet Kevin Gürtler, Verkaufsleiter bei Hotz. Er vermutet, dass die Lage nahe an der Umgehungsstraße günstig ist. „Wir liegen direkt an der Einflugschneise Wolfsburg-Stendal oder Magdeburg-Wolfsburg. Die Fahrer nehmen gern schnell eine halbe Stunde lang Strom mit. Durch die Schnellladestation geht das gut.“

Dass die E-Autos in der Altmark nicht gut ankommen, kann Gürtler nicht sagen, im Gegenteil: „In Gardelegen haben wir nicht damit gerechnet, dass es so viele E-Autofahrer gibt. Mit dem Verkauf des E-Golfs sind wir weit über unsere Zielstellung hinaus gekommen.“ Gerade die verdoppelte staatliche Förderung, aber auch Herstelleraktionen würden locken – vor allem Gewerbetreibende, mehr und mehr aber auch private Kunden. Auch Hybridautos scheinen eine beliebte Alternative zum üblichen Kraftstoffantrieb.

Im eigenen Bestand habe das Autohaus sechs E-Fahrzeuge, und auch für diese wird die Ladestation vor dem Autohaus genutzt. „Installiert wurde sie von E.ON. Wir bezahlen dafür dann wie jeder andere auch. Sie ist für alle frei zugänglich und nutzbar“, lädt Gürtler zur Nutzung der Station ein.