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Wohnungsbau Erste Mieter sind eingezogen

Der erste Eingang in der Straße der Freundschaft in Gardelegen ist bezugsfertig. Minister Thomas Webel besichtigte das Pilotprojekt.

Von Doreen Schulze 30.11.2017, 20:00

Gardelegen l Im vergangenen Jahr begannen die Arbeiten am Pilotprojekt „Demografische Sanierung – Straße der Freundschaft 10-12 in Gardelegen“, das die Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) im Wohngebiet Schlüsselkorb derzeit umsetzt. Im ersten Eingang von insgesamt drei zogen bereits erste Mieter in die sanierten Wohnungen ein. „Mietbeginn ist am 1. Dezember“, erläuterte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze. Die beiden weiteren Eingänge des Wohnblockes werden im kommenden Jahr hergerichtet.

Wolfgang Oelze zeigte zusammen mit Bürgermeisterin Mandy Zepig und dem Vorsitzenden des Bauausschusses Gustav Wienecke Thomas Webel (CDU), Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, das Ergebnis der Sanierungsarbeiten, denn für die Umsetzung des Pilotprojektes gab es Fördermittel vom Land.

Karl-Heinz und Hannelore Ekke sind vor einer Woche in den fertiggestellten Eingang eingezogen. Bereitwillig öffneten sie ihre Wohnungstür, um dem Minister ihr neues Domizil zu zeigen. „Uns gefällt die Wohnung sehr gut, vor allem von der Größe her. Schön ist auch, dass Küche und Wohnzimmer zusammen sind“, sagte Karl-Heinz Ekke. Ebenso profitiere das Seniorenehepaar davon, dass keine Türschwellen Stolpergefahren aufweisen.

Im Vordergrund der Sanierung stand die barrierearme und altersgerechte Gestaltung des Gebäudes, so Oelze. Dabei erhielten die Wohnungen des DDR-Plattenbaues Typ WBS 70 neue Zuschnitte. Dies gelte für alle Wohnungen von der dritten bis sechsten Etage. Zuschnitte der ersten und zweiten Etage veränderten sich nicht. Aus ursprünglich 24 Wohnungen im bereits sanierten Eingang wurden 19. Dabei entstand jeweils ein offener Wohn-Küche-Bereich. Jede Wohnung erhielt auch einen Balkon. In den beiden anderen Eingängen des Blockes werde es ebenso gehandhabt, so der Geschäftsführer. „Alleinstehende wollen nicht mehr in Einraum-Wohnungen wohnen, in denen sie im selben Raum leben und schlafen. Der neue Schnitt macht die Wohnungen geräumiger und moderner.“

Die Arbeiten für die komplette grundhafte Sanierung begannen 2016. „Die Treppenhäuser wurden komplett ausgebaut und neu gemacht. In diesem Zuge wurden die Aufzüge vorgesetzt“, berichtete Oelze. In diesem Jahr wurden die Balkone abgenommen und durch neue, darunter auch einige Eckbalkone, ersetzt. Das gesamte Gebäude wurde gedämmt. Im ersten Aufgang wurden alle Wohnungen komplett saniert.

Die Komplettsanierung der beiden weiteren Aufgänge werde im kommenden Jahr folgen, so Oelze. Er gehe davon aus, dass „schon in der Mitte der ersten Hälfte des Jahres“, die Wohnungen des nächsten Eingangs bezogen werden können. „Nächstes Jahr Weihnachten sollen dann alle Bewohner drin sein“, erläuterte Oelze den Zeitplan.

Für die Sanierung des Wohnblockes flossen Fördermittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost/Pilotprojekt Bestandsbauten beziehungsweise städtebauliche Weiterentwicklung“. Der Förderzuschuss betrug 800.000 Euro. „Es ist eine Kofinanzierung. Zwei Drittel trägt das Land, ein Drittel die Stadt“, erklärte Oelze. Er lobte die Investitionsbank: „Die Bearbeitung läuft sehr gut.“

„Die Aufzüge ermöglichen es den Bewohnern, ihre Wohnungen ebenerdig zu erreichen. Es müssen keine Stufe überwunden werden“, so Oelze. „Der barrierefreie Zugang zu Wohnungen wird über das Aufzugsprogramm gefördert. Das hat sich als großen Renner gezeigt“, berichtetet Webel. Wie er erläuterte, sei der Leerstand in den „oberen Etagen ein gravierendes Problem“. Mittels des neuen Programmes werde nun ermöglicht, dass Bewohner, für die es nicht mehr möglich in obere Etagen per Treppe zu gelangen, nun doch in Obergeschossen wohnen bleiben können. „Wir haben auch Geld beantragt“, erwiderte Oelze. Für das Pilotprojekt im Schlüsselkorb werde diese Förderung nicht verwendet, aber Oelze können sich vorstellen, andere Objekte mittels dieser Förderung zu modernisieren.