Erneuerbare Energien Gemeinderat Bördeland: Erneuter Gegenwind für Windkraft in Biere
Diskussion der Gemeinderäte über Windräder im Bördeland ist erneut Thema auf der letzten Sitzung gewesen.
Biere. - Die Diskussion über die Errichtung der sieben Windkraftanlagen im Windpark Biere ist ein dauerhaftes Thema in den Sitzungen des Gemeinderates sowie des Bauausschusses. Bereits in der Sitzung Ende Juli wurde die Zustimmung der vorbereiteten Stellungnahme der Gemeinde von den Räten verweigert.
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend war die Abstimmung über die Stellungnahme auf Wunsch des Salzlandkreises erneut Bestandteil der Tagesordnung. Mit demselben Ergebnis: Mit zehn zu sieben Stimmen wurde das Einvernehmen zur Stellungnahme erneut nicht erteilt.
Spitze bei Energieerzeugung
An der Entscheidung der Gemeinderäte konnte auch der Besuch von Hans-Helmut Kutzeer, Geschäftsführer des Vorhabenträgers, in der letzten Sitzung Ende September nichts ändern. Dieser stellte der Gemeinde eine finanzielle Beteiligung in Form von 0,2 Cent je Kilowattstunde pro Jahr in Aussicht. Kritisiert wurde er vor allem, vorher nichts in zum Beispiel die Infrastruktur der Gemeinde investiert zu haben, wohl aber in den Nachbarortschaften Borne und Altenweddingen.
Auch der Bauausschuss diskutierte im Vorfeld über das Thema und empfahl den Gemeinderäten weiterhin, das Einverständnis zu versagen. Bezogen auf das Land Sachsen-Anhalt liege man im Bördeland mit den bereits bestehenden Windrädern weit über dem Durchschnitt, was die Erzeugung erneuerbarer Energien angeht, fasst Dr. Frank Ahrend (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses, die Einschätzung des Bauausschusses zusammen. Zudem befinde sich das Konzept für die Errichtung von Photovoltaikanlagen in Planung und „man muss aufpassen, dass man nicht zu viel landwirtschaftliche Fläche weggibt und somit den Betrieben schadet“, so Ahrend. Weitere Argumente des Gemeinderates waren die bereits jetzt vorhandene Lärmbelästigung und der Schattenwurf der Anlagen.
Vorgaben des Landes
Bis Ende 2027 plant das Land Sachsen-Anhalt, mindestens 1,8 Prozent der Fläche für den Ausbau der Windenergie bereitzustellen, bis ende 2032 sollen es 2,2 Prozent sein. Allein der Windpark in Biere nimmt aktuell über acht Prozent der Gesamtfläche der Gemeinde ein.
Wie es mit dem Vorhaben weitergeht, bleibt also weiterhin ungewiss. Denn die Entscheidungshoheit über die Errichtung der Windanlagen liegt schlussendlich beim Salzlandkreis. Um die Vorgabe des Bundes, weiter auf erneuerbare Energien zu setzen, wissen auch die Antragsteller. Somit sind weitere Diskussionen zu dem Thema durchaus denkbar.