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Zu Besuch  Narren machen am Genthiner Bootshaus fest

Ein Merseburger Quartett schippert auf den Binnengewässern zum Waschzuber-Rennen nach Warnemünde. Am Montag stoppten sie in Genthin.

Von Simone Pötschke 23.06.2015, 17:20

Genthin l Das kleine Schiff, erweist sich im wahrsten Sinne des Wortes als ein Narrenschiff. An Bord befinden sich vier Mitglieder des Elferrates des Merseburger Karnevalsvereins. Am Montag legte es in Genthin an. Erstmals legte die Truppe einen Zwischenstopp in Genthin ein. Neben den Yachten und den Sportbooten nahm sich zugelassene „Corax“ in der Genthiner Marina mit einer Länge von 5.50 Meter und einer Breite von 2.50 Metern, zwei Pontons aus Edelstahl und einem Benzinmotor mit 15 PS äußerst bescheiden aus.

Dem Aufwand ihrer Herstellung und dem Herzblut, das in ihr steckt, entsprach diese Wahrnehmung  allerdings in keinster Weise. Ganz im Gegenteil. „In unserer „Corax“ ( lat. Rabe - eine Hommage an die Heimatstadt Merseburg, u. a. die Rabensage von Merseburg) stecken sicherlich tausende Arbeitsstunden“, da sind sich Tino, Thomas, Carsten und Hendrik, die ihren Nachnamen aus einer heiteren Laune heraus nicht nennen wollen, ganz sicher.

Die Vier-Mann-Crew begab sich mit dem Motorkatamaran  am Sonnabend in Wettin mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von zwölf Kilometern in der Stunde auf die insgesamt 555 Kilometer lange Tour, um pünktlich zum Waschzuber-Rennen am ersten Juli-Wochenende in Warnemünde vor Ort zu sei. Ein besonderer Ehrgeiz verbindet die Merseburger mit diesem Rennen, denn es wird von dem Schwesterverein des Elferrates, dem Warnemünde Faschingsverein, alljährlich auf dem Alten Strom zur Warnemünde Woche ausrichtet. Bereits zum 25. Mal sind die Sachsen-Anhalter in diesem Jahr in Warnemünde dabei und haben in den letzten zwei Jahren den Siegertitel geholt.

Jeder der Merseburger Narren hat sich Jahresurlaub für das Waschzuber-Rennen genommen, um unbedingt dabei zu sein. „ Es ist einfach schön, man kann herrlich auf dem kleinen Boot entschleudern“, sagt Tino. „ Wir sind jedes Jahr dabei, bauen jedes Jahr ein neues Fahrzeug, vielleicht bekommen wir am Ende eine Ur kunde, oder einen kleinen Pokal, eigentlich geht es um nichts, aber wir haben unseren Spaß daran“ , erklärt Hendrik die Faszination der Teilnahme an dem Rennen.Die Crew, allesamt Akademiker, deren Biografien sich auf dem Campus in Merseburg gekreuzt haben, leben gern den Spleen des Waschzuber-Rennens, bei dem es um Kreativität, Tempo und Geschicklichkeit geht.

As besondere Aufmerksamkeit hatte der SV Chemie Genthin eine Flasche Sekt parat, die Vereinsmitglied Anja Schulz den besonderen Gästen bei deren Ankunft überreichte. Anders als sonst üblich, wurde der Motorkatamaran der vier Merseburger zudem neben Getränken und Benzin mit Kirschen und eingeweckten Gurken beladen. Die reisenden Narren erfuhren eine wahre Rund-um-Betreuung. Anja Schulz gab den Reisenden die roten Früchte mit auf den Weg und das Sauere holte Arkona-Wirtin Marlies Schneider für ihre scheidenden Gäste aus der Vorratskammer.  „Wir sind in Genthin wirklich sehr gut aufgenommen worden“, resümierte die Crew ihre Kurzvisite in der Kanalstadt.