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Gymnasium Nach der Schule wieder zur Uni

Studieren und verreisen, dass sind Wünsche, die sich Karin Moderzynski und Günther Weick im Ruhestand erfüllen möchten.

Von Natalie Häuser 10.07.2015, 20:36

Genthin l Erfolgreiche Sportler, experimentierfreudige Chemiker und schreibwütige Schülerzeitungsreporter finden sich am letzten Schultag im großen Halbkreis auf dem Hof des Genthiner Bismark-Gymnasiums ein. Einige von ihnen dürfen sich über Preise, Finanzspritzen oder Gutscheine seitens der Lehrkräfte freuen. Aber während sich die Mehrheit nur sechs Wochen Pause vom Schulgebäude gönnt, ist es neben den bereits verabschiedeten Abiturienten auch für zwei Lehrer ein offizieller Abschied aus dem Schullalltag mit den Bismarckianer. „Sie werden beide eine kaum zu schließende Lücke hinterlassen. Herr Weick als Herr der Moleküle oder Frau Moderzynski als Deutschlehrerin, die im Unterricht neue Gedichte geschrieben oder interpretiert hat“, sagt Schulleiter Volker Schütte in der offiziellen Verabschiedungszeremonie.

Die Klasse 6/3 hat mit Unterstützung von Lehrerin Anke Heldt noch eine kleine Extra-Überraschung für Karin Moderzynski vorbereitet. 28 rote Rosen nimmt die 61-Jährige entgegen und ist sichtlich gerührt von dem blumigen Dankeschön. „Ich bin aber auch nah am Wasser gebaut“, sagt sie. Wie auch ihr Kollege hat sie insgesamt 15 Jahre am Bismarck-Gymnasium gelehrt. Nun überlegt sie, sich selbst nochmal in der Uni für ein Seniorenstudium einzuschreiben, um sich geistig noch lange fit zu halten. Geschichte wäre dann in der engeren Auswahl.Aber auch noch die italienische Sprache zu lernen könne sie sich gut vorstellen „Aber jetzt werden erstmal Sommerferien gemacht.“ Günther Weick bekam bei einem gemeinschaftlichen Frühstück mit der 9/1 am Montag einen Plüschhasen geschenkt. „Wenn er mit seiner Hand eine sechs geformt hat, sah es immer aus wie ein Hase, daher kam die Idee“, erklärt Anna Exner, eine seiner Schülerinnen.

Einige Ideen, wie er seine Freizeit in Zukunft nutzen möchte, hat der Parchener schon im Visir: „Meinen Hobbys frönen bzw. sie auffrischen. In meiner Jugend habe ich mal Akkordeon gespielt, dass wollte ich wieder anfangen. Außerdem könnte ich mir vorstellen viel zu verreisen und Sport zu treiben.“ In der Güsener Jagdhütte warten gegenAbend noch 35 eingeladene Kollegen, um mit ihnen in den Ruhestand zu feiern. „Kommt bitte alle gesund wieder hier an“, konnte Schütte gerade noch sagen, bevor sich die Schüler in alle Richtungen zur Zeugnisausgabe aufmachten. Jetzt geht es für die beiden verabschiedeten noch ein letztes Mal ins Büro von Schulleiter Schütte, um mit einer Unterschrift die letzte Formalität für den Ruhestand zu erledigen.