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Neuenklitsche Neue Erfahrung im Gotteshaus

In der Neuenklitscher Kirche ist vermutlich das erste Maleine Ausstellung mit Werken von Hobbymalern zu sehen.

Von Simone Pötschke 20.09.2015, 19:00

Neuenklitsche l Staunen ist vorprogrammiert: Knapp 100 Werke - von kunstvollen Ikonen bis hin zu Bildern, die Ähnlichkeit mit Pop-Art erkennen lassen, Aquarelle mit zarten Blumenmustern, Arbeiten in Acryl - die Neuenklitscher Kirche zeigt sich voller Überraschungen. Im Westwerk lassen zudem 22 Kinderzeichnungen den sich nun verabschiedenden Sommer lebendig werden. Sie sind ein herzlicher Willkommensgruß für die Besucher.

Die Neuenklitscher und ihre Gäste, darunter auch Genthiner, beschreiten mit dieser Ausstellung für ihre Kirche Neuland. Durchaus gewollt, wie Katrin Hertwig vom Gemeindekirchenrat sagt. Durch Umstände, die sich heute nicht mehr genau nachvollziehen lassen, befand sich das Gotteshaus bis vor einem Jahr in Besitz der politischen Gemeinde. Mit der Bildung der Einheitsgemeinde Jerichow erfolgte nun die Rückübertragung auf die Kirchengemeinde. „In diesem Zuge haben wir uns als Kirchengemeinde vorgenommen, einmal im Jahr in der Kirche eine Großveranstaltung durchzuführen“, führt Hertwig aus. Man habe sich dabei darauf besonnen, dass es in Neuenklitsche mit Lotta Nebeling, Karin Steffens, Luise Ballerstädt, Silke Ballerstädt, Helmut Heide und Kathrin Romainczyk Hobbymaler im Dorf gebe, deren Arbeiten durchaus „Ausstellungsreife“ habe.

Das Vorhaben, eine Ausstellung auf den Weg zu bringen, wurde allerdings noch auf „breitere Füße“ gestellt, als die Kinder des Dorfes zu einem Mal- und Zeichennachmittag im Betsaal aufgerufen wurden. 22 Kinder ließen ihrer Phantasie bei dem vorgegebenen Thema „... halten wir den Sommer fest“ freien Lauf. Karin Steffens, die diese Veranstaltung begleitet hat, erinnert sich mit Freude an den Eifer der Teilnehmer. „Ich war wirklich baff, mit welcher Konzentration die Kinder dabei waren“, blickt sie auf die Arbeit mit den Kindern zurück.

Die Ausstellungseröffnung setzten sowohl Pfarrer Johannes Möcker als auch Gabriele Knobloch (Geige) und Matthias Staiger (Keyboard) von der Musik-Kunstschule Premnitz in einen anspruchsvollen Rahmen. Klein und fein - das waren die Attribute der Vernissage.

Unter den Hobbymalern war unter anderem Helmut Heide ein gefragter Gesprächspartner. Neben den vielen Arbeiten, die er ausstellt, hielt er auch noch Mappen bereit. „Ich finde die Ausstellung sehr gut, weil sie auch das Zusammenleben in unserem Dorf bereichert“, sagte Heide, der mit seinen 71 Jahren der älteste Aussteller ist. Für das jüngste Talent, die zwölfjährige Lotta Nebeling, ist diese Ausstellung nach einer Premiere in der Bibliothek die zweite, an der sie sich beteiligt. Ihr Lieblingsbild, das in der Kirche zu sehen ist? Lotta zeigt auf eine kleine Arbeit, die im Seitenschiff ihren Platz gefunden hat. Einen richtigen Namen habe sie gar nicht, meint Lotta unbekümmert. Sie nenne das Bild, das wie die anderen Arbeiten mehr als eine flüchtige Wahrnehmung verdient hat, immer nur ‚Die Tänzerin‘.

Die Ausstellung wird noch am Mittwoch von 15 bis 18 Uhr zu besichtigen sein.

Die Vernissage fand ihren Abschluss mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken vor der Kirche. Den Kuchen hatten Frauen aus dem Dorf und der Kirchengemeinde beigesteuert.