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Klassentreffen Lange Zotteln und wilde Mode

Zehn Schüler der ehemaligen 10b der Hanno-Günther-Oberschule in Genthin ließen die Schulzeit wieder aufleben.

Von Natalie Häuser 12.10.2015, 15:00

Genthin l Die Mode ist eine andere geworden, das stellten die ehemaligen Klassenkameraden der 10b vom Abschlussjahrgang 1975 beim Blick auf das alte Klassenfoto schnell fest. Gemeinsam hatten sie die Hanno-Günther-Oberschule in Genthin besucht. „Wahnsinn, da hast du noch ganz lange Haare“, sagt Andrea Meier (geb. Ahlert) zu Christine Lemke, die damals eine dunkle Lockenmähne trug.

Die Genthinerin hatte sich gemeinsam mit Frank Lüdicke um die Vorbereitung des Treffens gekümmert. 15 Jahre ist es her, dass sich die ehemaligen Oberschüler zuletzt zu einem Klassentreffen verabredet hatten. Auch davon gibt es ein Foto, das gerade die Runde macht. Darauf haben die Damen meist weite Schlabberpullis an. „Das hat man zu der Zeit getragen“, sagt Meier. Viele leben noch immer in der Region Genthin, in Jerichow oder Osterburg im Landkreis Stendal. „Wir waren eine lustige Truppe und sind es auch heute noch“, sagte Diana Henning (geb. Krzemien). Von den einst 25 Oberschülern, sind zum Klassentreffen im Genthiner Bootshaus immerhin zehn gekommen. Fast exakt die Kombination an Ehemaligen, wie auch schon im Jahr 2000.

Neben der Wehmut und freudigenr Erinnerungen an vergangene Tage, nehmen sich Schüler vom Abschlussjahrgang 1975 auch Zeit, sich an bereits verstorbene Klassenkameraden zu erinnern. Drei Hanno-Günther-Oberschüler aus der einstigen 10b können leider nicht mehr dabei sein.

Die Organisation eines Klassentreffens mit Schülern, die vor 40 Jahren ihren Abschluss gemacht haben, scheint dabei kein Problem zu sein, so wie es Andrea Meier beschreibt. „Ich habe einfach bei Stayfriends oder Facebook nach den Namen gesucht und eine nette Nachricht geschrieben“, sagt die Genthinerin. Einige konnte sie trotz der weltweiten sozialen Vernetzung durch das Internet nicht ausfindig machen. Mitorganisator Frank Lüdicke lässt derweil auf sich warten, so dass die acht bereits Eingetroffenen schon einmal auf das Wiedersehen anstoßen.

Dabei kommen natürlich die alte Geschichten zur Sprache. Wie die von einem Klassenausflug nach Berlin in die Oper. „Das war 1973 zu den Weltfestspielen der Jugend“, erinnern sich die Damen der Runde.

Und auch daran, dass die Herren der Klasse im Opernhaus, wo es „Die Hochzeit des Figaro“ zu sehen gab, rüpelhaft ihre Beine samt Schuhen auf die Lehnen gelegt hatten, während die Klassenkameradinnen sittsam und hübsch zurechtgemacht das Gezeigte verfolgten. Das war damals der eintägige Ausflug der 10b anlässlich ihrer Jugendweihe. Unverhofft gesellt sich am späteren Abend noch ein bekanntes Gesicht dazu, mit dem niemand gerechnet hatte. Gert-Uwe Hahn ist gerade von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt und spontan ins Genthiner Bootshaus gekommen.