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Flüchtlinge Aus Rewemarkt wird Erstunterkunft

Aus dem alte Rewemarkt in Genthin wird eine Erstaufnahmestelle. Das bestätigte das Finanzministerium auf Volksstimme-Anfrage.

Von Falk Heidel 14.10.2015, 18:38

Burg/Genthin/Magdeburg l 600 Flüchtlinge beziehungsweise Asylbewerber hat das Jerichower Land in diesem Jahr aufgenommen. Bis Ende Dezember rechnet Landrat Steffen Burchardt mit 1350 Menschen, die bei uns ein neues Zuhause suchen.

Unabhängig davon hat die Landesregierung kurzfristig zwei Aufnahmestellen im Jerichower Land eingerichtet und bewohnbar gemacht: Im Feuerwehrinstitut Heyrothsberge sowie auf dem Truppenübungsplatz in Altengrabow. Dritte Stelle ist der ehemalige Rewe- beziehungsweise Extramarkt an der Genthiner Friedenstraße. Nach Einschätzung des Landes könnten dort 300 Asylbewerber untergebracht werden. Kein Freund dieser Lösung ist Genthins Bürgermeister Thomas Barz: „Ich habe gegenüber dem Landkreis erhebliche Bedenken geäußert, weil ich sowohl baulich, aus Sicht der Feuerwehr und hinsichtlich der Versorgung Probleme sehe.“ Aus seiner Sicht mangelt es dort an der nötigen Infrastruktur. Barz redet von fehlender ärztlichen Versorgung, Kindergärten, Schulen. Das Finanzministerium in Magdeburg ist schon einen Schritt weiter: „Noch in dieser Woche sollen die Verträge mit dem Eigentümer der Supermarktimmobilie unterschrieben werden“, sagte Sprecher Wolfgang Borchert auf Volksstimme-Nachfrage. Danach soll Borchert zufolge schnellstmöglich mit dem Umbau begonnen werden. Finanzminister Jens Bullerjahn sprach kürzlich für Sachsen-Anhalt von 10 000 Flüchtlingen plus X. Borchert: „Dieses X betrifft unter anderem Genthin, die Unterkunft dient zunächst als Reserve.“

Wie schwierig die Arbeit hinten den Kulissen ist, erklärte Biederitz‘ Bürgermeister Kay Gericke vor einigen Tagen im Kreistag: „Da kommt kurzfristig ein Anruf aus Magdeburg, es kommen jetzt 250 Flüchtliche zu euch. Aber keiner weiß, ob Kinder dabei sind oder aus welchen Ländern diese Menschen kommen. Das macht es umso schwerer, sich darauf einzustellen.“ Indes fordert Thomas Barz, dass auch die anderen sechs Einheitsgemeinden des Landkreises in die Suche nach Unterkünften eingebunden werden.