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Uhland-Sporthalle  Genthin nimmt Sanierungskurs auf

Eine Sanierung der Genthiner Uhland-Sporthalle über STARK III scheiterte, nun versucht die Stadt, einen neuen Fördertopf aufzumachen.

Von Simone Pötschke 21.10.2015, 11:00

Genthin l „Wir lassen nichts unversucht, um die Sporthalle Uhlandschule sanieren zu können“, das sagte Genthins Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) auf eine aktuelle Volksstimme-Anfrage. Dabei war ein erster Anlauf der Kommune, in den Fördertopf STARK III (Energetische Sanierung öffentlicher Infrastrukturen) zu greifen, unter einem Aufschrei der Öffentlichkeit gescheitert. Offizielle Begründung: die Sporthalle wird überwiegend von Vereinen und nicht durch den Schulsport genutzt.

Im vergangen Jahr hatte Bürgermeister Thomas Barz bei einer Bürgerrunde zur Antwort gegeben, dass für die Stadt Genthin bereits vier STARK-III-Förderanträge liefen, und ein fünfter ohnehin keine Chance hätte.

Vor einigen Wochen gab es nun eine Kehrtwende. In der Förderperiode für die EU-Strukturfonds wird über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) auch die Förderung der Sanierung von Sportstätten mit überwiegend nicht-schulischer Nutzung möglich sein, übrigens wieder im Rahmen von STARK III. Im Schriftwechsel zwischen Stadt Genthin und dem Ministerium für Inneres und Sport weist letztes unter anderem darauf hin, dass Genthin vom Landessportbund als potentieller Antragsteller für die energetische Sanierung von ein oder mehrerer Sporthallen benannt worden sei.

Der Geschäftsführer des Kreissportbundes Jerichower Land, Bernd Mittelstedt, war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Er befand sich im Urlaub. „Wir werden uns jedenfalls sehr um diese Fördermittel bemühen und haben dem Ministerium für Inneres und Sport zunächst eine Willensbekundung angezeigt“, sagte Bürgermeister Thomas Barz.

Genthins Stadtchef ist dabei voller Optimismus. Es gebe Signale seitens des Landes, dass die Genthiner Uhland-Sporthalle in die engere Wahl der möglichen Förderobjekte gekommen sei. Gleichwohl macht Barz darauf aufmerksam, dass das ganze Prozedere noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Zurzeit gebe es noch keine verbindlichen EFRE-Richtlinien zur Vergabe der Fördermittel. Er rechne damit im nächsten Jahr.

Nancy Eggeling, Pressesprecherin des Ministeriums bestätigte, dass das Ministerium für Inneres und Sport derzeit an der Erstellung der Förderrichtlinie mitarbeite, federführend sei jedoch das Ministerium der Finanzen. Voraussichtlich würden Sportstätten mit überwiegend nicht-schulischer Nutzung über das STARK III-Programm gefördert, eine eigene Richtlinie sei nicht geplant.

Eggeling: „Grundvoraussetzung zur Beantragung der Förderung ist das Inkrafttreten der entsprechenden Förderrichtlinie und die darauf basierenden Antragsformulare.“ Aber mit dem Inkrafttreten der Richtlinie sei in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Deshalb könnten auch noch keine Antragsformulare übersendet werden.

Die Pressesprecherin bestätigte, dass die Stadt Genthin starkes Interesse an der Förderung bekundet habe. Sie sei wahrscheinlich bereits dabei, eigene Vorkehrungen zu treffen, um an der Beantragung teilnehmen zu können. Somit beginne das Verfahren zur Beantragung von Fördermitteln frühestens im 1. Quartal 2016.

Der Sanierungsaufwand für die Uhland-Sporthalle, die Anfang der 1980er Jahre gebaut wurde, wird auf eine halbe Million Euro geschätzt. Bei der Sporthalle handelt es sich um einen DDR-Prototyp, der neben der Schulnutzung von mindestens 20 Klassen der POS auch rege durch Vereine genutzt wurde.