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Frauenfrühstück Zur 11. Ausgabe mit Männern am Tisch

150 Frauen hören Referat zum Thema Neuanfang beim 10. Frauenfrühstück in Genthin.

Von Natalie Häuser 16.11.2015, 10:00

Genthin l Ein Büchertisch, entspanntes Murmeln im ganzen Saal und der Duft von frischem Kaffee... Dass beim Frühstückstreffen der Frauen alle Plätze im Saal des Hotels Müller besetzt sind, hat Tradition. Das beim nächsten Termin auch Männer dabei sind, ist neu. „Wir haben gemerkt, dass der Bedarf da ist, und viele Ehemänner auch Lust auf ein Treffen haben“, sagt Mitorganisatorin Silvia Sasse, die das 10. Frauenfrühstück moderierte. In etwas abgewandelter Form, mit einem Abendessen statt dem Frühstück, lauschen Männer und Frauen dann im Roßdorfer Lehnshof den Referenten. Der einzige Mann im Raum, Techniker Eugen Wall, findet die Idee gut. „Warum nicht auch für Männer? Es ist eine schöne Veranstaltung.“ Mit Musik läuten die Hobbymusikerinnen Madeleine Spitzer und Cornelia Sasse, mit Keyboard und Gitarre die Frühstücksrunde ein.

Dass der Mut, etwas Neues zu wagen die Menschen schon immer umtrieb, beweist der kleine Sketch der Damen Martha und Anna, gespielt von Ingrid Peters und Helga Meier, die sich als Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Erfindung des „Velociped“ (Vorform des Fahrrades) empören. „Stell dir vor, wenn sich das durchsetzt“, teilen die beiden ihre Befürchtungen in der Szene von vor 100 Jahren aus. Die Referentin zum Thema „Nicht verzagen, Neues wagen“, Dr. Christel Wallbaum, ist aus Detmold angereist. Die studierte Germanistin, Geschichts- und Theaterwissenschaftlerin muss sich einem kurzen Interview durch Moderatorin Silvia Sasse stellen. Hier spüren die Zuschauerinnen bereits, dass sie eine lebenslustige und humorvolle Dame vom Jahrgang 1945 zu Gast haben.

Das Thema bot viele Anlässe zum Schmunzeln. Ein Beispiel: „Viele fühlen sich sicherer, wenn sie im alten Saft schwimmen, der bereits Schimmelfäden zieht“, sagte Wallbaum, die den vielen nickenden Köpfen ansieht, dass nicht wenige schon so gedacht haben. „Ich möchte ihnen heute Impulse mit auf den Weg geben.“ Um etwas Neues zu wagen, müsse es demnach nicht immer gleich der Himalaya sein, den man besteigt, es reiche auch erstmal eine Wandertour entlang der Havel. Und nicht jeder ist zum Entwicklungshelfer geboren, ein Englischkurs an der Volkshochschule sei in Zeiten der Flüchtlingsströme auch eine mutige Aktion, die hilft.

Einen Rückblick auf zehn Treffen boten die Fotoalben, die an der Garderobe zur Ansicht ausgelegt waren und dokumentieren, wie weit die Gesprächsthemen rund um Lebens- und Glaubensfragen bisher reichten. „Was mich fasziniert ist, dass Frauen sich zu den Treffen einfach die Zeit für sich gönnen und Haushalt und Kinder ein paar Stunden warten lassen“, sagt Mitorganisatorin Petra Koschnitzke nach zehn Terminen des Frühstückstreffs. Zum Thema „Die Kunst des Dankens“ treffen sich die Frauen zum elften Mal am 5. März im Roßdorfer Lehnshof. Am Abend gibt es eine zweite Runde. Hier sind Männer und Frauen zum Thema „Faires streiten im Konflikt“ willkommen.